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UBS half Jemens Ex-Staatschef, Millionen zu verstecken

Redaktion
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Zürich,

Trotz über 5000 Warnhinweisen, hat die UBS den Verdacht auf Geldwäscherei nicht gemeldet. Nun wird die Schweizer Bank zu einer Busse verdonnert.

UBS Saleh
Jemens Ex-Staatschef Saleh hatte jahrelang ein Konto bei der UBS. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Jemens Ex-Präsident Saleh soll bei der UBS Geld versteckt haben.
  • Die Bank hat den Verdacht auf Geldwäscherei nie den Behörden gemeldet.
  • Das Finanzdepartement verhängt eine 50'000-Franken-Strafe.

Die UBS steht unter Beschuss. Sie soll dem ehemaligen Präsidenten von Jemen, Ali Abdullah Saleh, dabei geholfen haben, Millionen von Dollar zu verstecken.

Die Schweizer Bank hat es versäumt, über Jahre hinweg auf Anzeichen von Geldwäsche hinzuweisen. Nun hat das Finanzdepartement EFD eine Strafe verhängt. Das berichtet SRF.

10 Millionen Dollar auf Konten verteilt

Der jemenitische Ex-Präsident eröffnete sein Konto bei der UBS im Jahr 2004 unter dem Namen «Wild Horse Investment Inc». Auch 25 weitere Personen aus seinem Umfeld hatten Kundenbeziehungen zur UBS. Darunter seine beiden Ehefrauen sowie die Kinder und Enkelkinder.

Bist du Kunde bei der UBS?

Sahleh war jedoch kein gewöhnlicher Kunde für die Schweizer Bank. Er galt als «politisch exponierte Person» (PEP). Heisst: Seine Geschäfte sollten besonders sorgfältig geprüft werden. Gegen den Ex-Staatschef standen zudem schon damals Korruptionsvorwürfe im Raum.

Ins Zentrum der Untersuchungen des Finanzdepartements rückte schliesslich eine Zahlung aus dem Jahr 2009. Über 10 Millionen US-Dollar erhielt Saleh vom Sultan von Oman, wie SRF weiter berichtet. Der Scheck wurde bei der UBS Zürich eingereicht und anschliessend auf verschiedene Konten der Familienmitglieder verteilt.

UBS ignorierte 5438 Warnhinweise

Die Transaktion löste bei der UBS zwar interne Warnungen aus. Doch anstatt sich an die Meldestelle für Geldwäsche (MROS) zu wenden, notierten Mitarbeiter lediglich: «Es ist allgemein bekannt, dass reiche Herrscher in der arabischen Welt ihre ärmeren Kollegen mit solchen Geschenken unterstützen.»

Erst im Jahr 2011 schloss die Bank fast alle Konten von Salehs Familie. Doch bis dahin sammelten sich bei der bankinternen Überprüfung insgesamt 5438 Warnhinweise an!

Das Finanzdepartement bemängelt das Vorgehen der UBS nun stark. So hätte die Bank die Kundenbeziehungen gar nicht abbrechen dürfen, wenn Verdacht auf Geldwäscherei besteht.

Die Pflichtverletzung habe dazu geführt, dass «sehr hohe Geldbeträge, die mutmasslich im Zusammenhang mit korrupten Verhaltensweisen von Ali Abdullah Saleh (…) dem staatlichen Zugriff entzogen werden konnten», kritisiert das EFD. Das Verschulden der UBS AG sei erheblich.

Auch während des zweijährigen Rechtsstreits seien angeforderte Unterlagen nur teilweise oder lückenhaft eingereicht worden, heisst es. Verantwortliche Personen konnten dadurch nicht ermittelt werden.

Das Strafmass fiel aufgrund dessen nun geringer aus. Die UBS wurde zu einer Busse von 50'000 Franken verdonnert.

Kommentare

User #3337 (nicht angemeldet)

Ich hoffe es absolut nicht, aber warte leider schon jetzt auf die Hiobsbotschaft irgendwann in der Zukunft, dass unsere nun einzige, aber dafür riesige Schweizer Grossbank in extreme Schieflage geraten ist und dass die finanziellen Verbindlichkeiten für die Schweiz eine zu grosse Hürde darstellen. Dies ist nach meiner Befürchtung kein unrealistisches Szenario. Ich wiederhole: Ich prognostiziere das nicht, ich hoffe das auch garantiert nicht, aber ich habe leider die wohl nicht ganz unbegründete Befürchtung, dass wir irgendwann in der Zukunft genau vor diesem Problem stehen werden.

User #2532 (nicht angemeldet)

Die offizielle Stellungnahme des Finanzdepartement tönt etwa so: Von unserer Seite her habe wir gesetzeskonform gehandelt und eine Busse verhängt. Ob und welche rechtlichen Schritte daraus entstehen, obliegt nicht unserer Verantwortung. Ich finde es spannend, wie sich Behördern immer wieder legal aus der Verantwortung ziehen können. Vielleicht wäre es endlich an der Zeit, dass unsere Politiker ebenfalls Verantwortung übernehmen und sich diesem Umständen widmen, Gesetze revidieren und Koordinationen besser angleichen.

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