Ukraine-Krieg: Hackerangriffe auf Schweizer Aussenministerium
Das Wichtigste in Kürze
- Gibt es einen Zusammenhang zwischen Hackerangriffen auf das EDA und dem Ukraine-Krieg?
- Mit Phishing-Mails soll versucht worden sein, dem Aussenministerium zu schaden.
Das Schweizer Aussenministerium ist in den vergangenen Wochen von Hackern angegriffen worden. Diese stammen laut dem «Sonntags-Blick» aus Russland, was allerdings der Nachrichtendienst des Bundes nicht bestätigt.
Laut dem Nationalen Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) könne ein Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg nicht bestätigt werden. Man habe «keine Cyberangriffe gegen den Bund oder kritische Infrastrukturen beobachtet, die mit dem Konflikt in Verbindung gebracht werden konnten.»
Phishing-Angriffsversuche auf die Bundesverwaltung würden täglich stattfinden und gehörten zum Alltagsgeschäft des NCSC. Dabei wird die Herkunft von Phishingmails vom NCSC nicht analysiert, wie deren Sprecherin Keystone-SDA gegenüber präzisierte.
Derzeit beobachte das NCSC eine Ransomware-Welle. Unter Ransomware werden Schadprogramme verstanden, oft zur Erpressung von Lösegeld.
Schweiz im Ukraine-Krieg für Russland nicht mehr neutral
Der «Sonntags-Blick» hatte am Samstagabend online berichtet, prorussische Hacker hätten das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) attackiert. Das gehe aus einem vertraulichen Lagebericht des NDB vom 24. Juni hervor. Für ihre Attacke auf die Schweiz hätten die Hacker Phishing-Mails benutzt.
Vom Aussendepartement in Bern hiess es: «Das EDA nimmt die Bedrohung durch Cyberattacken sehr ernst und misst der Sicherheit seiner Informatikinfrastruktur eine hohe Bedeutung zu. Dies gilt auch und besonders im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg und der damit einhergehenden Aktivitäten im Cyberraum.» Aus Sicherheitsgründen will das EDA aber keine Details zu den Angriffen und zu deren Herkunft bekanntgeben.
Wegen der Sanktionen nach dem russischen Überfall auf die Ukraine gilt die Schweiz für Moskau nicht mehr als neutral. Sie wurde von Aussenminister Sergej Lawrow sogar auf die Liste der «unfreundlichen Länder» gesetzt.