Ukraine Krieg: Jetzt müssen Flüchtlinge in Schweizer Hilfsläden

Riccardo Schmidlin
Riccardo Schmidlin

Luzern,

Flüchtlinge aus dem Ukraine-Krieg müssen mit sehr wenig Geld am Tag auskommen. Abhilfe schaffen dafür die Läden des Hilfswerks Caritas.

Ukraine Krieg
Die Frequenz in den Caritas-Märkten ist seit März um 40 Prozent gestiegen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ukrainische Geflüchtete erhalten weniger finanzielle Unterstützung als andere Flüchtlinge.
  • Die Ukrainer müssen mit nur 2,65 Franken pro Mahlzeit auskommen.
  • Die Caritas-Läden verzeichnen seit Kriegsbeginn eine «sehr hohe Nachfrage».

Für Flüchtlinge aus dem Ukraine-Krieg hat der Schutzstatus S auch seine Nachteile. In vielen Kantonen erhalten sie weniger finanzielle Hilfe als andere Flüchtlinge.

Eine dreiköpfige Familie im Kanton Aargau erhält zum Beispiel insgesamt nur 865 Franken und damit nur die Hälfte des Existenzminimums. Darin inbegriffen sind Essen, Kleider, Windeln, Hygieneartikel und Bahntickets. Laut einer Auswertung der «Sonntagszeitung» bleiben somit nur 2,65 Franken für eine Hauptmahlzeit.

Ukraine-Krieg Schweiz Flüchtlinge
Ukrainische Geflüchtete warten in Zürich auf die Registrierung. Menschen, die aus dem Ukraine-Krieg geflüchtet sind, erhalten weniger finanzielle Unterstützung als andere Geflüchtete. - Keystone

Einkäufe bei Migros, Coop & Co. liegen damit kaum drin. Das bekommt auch die Caritas zu spüren. Mit ihren 21 Märkten bietet das Hilfswerk Menschen mit Minimaleinkommen die Möglichkeit, an Lebensmittel und Hygieneartikel zu Tiefstpreisen zu kommen.

Ukraine Krieg: Keine leeren Regale trotz hoher Nachfrage

Von diesem Angebot machen nun auch Ukrainer Gebrauch, wie Sprecherin Livia Leykauf bestätigt. Gegenüber Nau.ch sagt sie: «Besonders in der Deutschschweiz war eine sehr hohe Nachfrage zu verzeichnen.»

Die Caritas kann diesen Andrang aber stemmen. «Unsere Regale sind nicht leer, wir können derzeit den Nachschub sicherstellen», sagt Leykauf.

Das Hilfswerk kommt Geflüchteten nicht nur mit tiefen Preisen entgegen. «Die Caritas hat für ihre Läden Gutscheine im Wert von 140'000 Franken bereitgestellt.»

Haben Sie für Flüchtlinge aus der Ukraine gespendet?

Diese richten sich nicht explizit an Geflüchtete aus dem Ukraine-Krieg, sondern allgemein an Menschen in einer Notlage. Denn: «Uns ist es wichtig, Flüchtlinge nicht zu kategorisieren», so Leykauf. Derzeit seien aber besonders viele Ukrainer in einer Notlage, welche die Gutscheine nun in Anspruch nehmen können.

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