Ukraine Krieg: 3000 Menschen demonstrieren auf Bundesplatz in Bern
In der Berner Innenstadt haben sich Tausende Menschen versammelt, um gegen den Ukraine-Krieg und für die militärische sowie fossile Abrüstung zu demonstrieren.
Das Wichtigste in Kürze
- In Bern haben am Samstag rund 3000 Menschen an der Friedensdemo teilgenommen.
- Gefordert wird eine militärische und eine fossile Abrüstung.
Ende Februar die grösste Friedensdemo fand in Bern seit 2003 statt. Rund 20'000 Menschen gingen auf die Strasse und demonstrierten gegen den Ukraine-Krieg.
Am vergangenen Donnerstag hat die SP Schweiz zur nächsten nationalen Friedensdemo aufgerufen. Die Forderung: Fossile und militärische Abrüstung.
Nun hat in Bern am Samstagnachmittag die bewilligte Kundgebung für Frieden in der Ukraine und für einen Importstopp für russisches Erdgas in der Schweiz stattgefunden. Mehrere hundert Menschen besammelten sich am frühen Samstagnachmittag auf der Schützenmatte.
In einem Video, das auf dem Kurznachrichtendienst Twitter gepostet wurde, sind Menschen aller Altersklassen zu sehen. Polizei schien vorerst noch keine vor Ort zu sein.
Erneut versammeln sich an die Tausend Menschen an der Schützenmatte in Bern. pic.twitter.com/V9kfKAx9y6
— Lukas (@Yoshi01253) March 12, 2022
Am Nachmittag bewegte sich der Demo-Zug gegen den Ukraine-Krieg auf den Bundesplatz. Gemäss Schätzungen der Nachrichtenagentur Keystone-sda waren insgesamt rund 3000 Menschen anwesend. Die Organisatoren sprachen von 5000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Ukraine-Krieg: Reden auf dem Bundesplatz
Vor dem Bundeshaus wurden verschiedene Reden gehalten. Die Schweiz spiele eine wichtige Rolle beim Verkauf von russischem Öl und Gas, hiess es weiter: 80 Prozent des Handels mit diesem Gas und Öl würden in der Schweiz abgewickelt. Es brauche eine Überwachung dieses Handels; die Schweiz trage eine grosse Verantwortung.
Juso-Präsidentin Ronja Janssen forderte, russische Vermögen in der Schweiz nicht nur einzufrieren, sondern zu konfiszieren. Viel Applaus bekam Saeed Farkhondeh vom Berner Migrant Solidarity Network. Er sagte, nicht nur ukrainische Flüchtlinge müssten mit offenem Herzen aufgenommen werden.
Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer trugen ukrainische oder Friedensflaggen mit sich. Auf zahlreichen Transparenten wurde der russische Präsident Wladimir Putin kritisiert. Auch der türkische Machthaber Recep Rayyip Erdogan wird angegriffen, wegen seiner Rolle im Syrien-Krieg.
Zur Demonstration aufgerufen haben die Jungsozialistinnen und -sozialisten (Juso) Schweiz, die Gruppe Schweiz ohne Armee (GSoA), die Grünen, die SP und andere Organisationen.
Grüne und GSoA forderten in Mitteilungen vor der Kundgebung auch Massnahmen gegen den russischen Rohstoffhandel, der zu 80 Prozent in der Schweiz über die Bühne gehe.