Umfrage zu Waffenrecht als Weckruf für den Wahlkampf

Die erste Umfrage zum verschärften Waffenrecht lässt bei Befürwortern die Alarmglocken schlagen. Denn die Abstimmung steht noch auf der Kippe.

Waffenrecht
Mit der Übernahme des EU-Waffenrechts sind die Schützen überhaupt nicht einverstanden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Tamedia-Umfrage zum Waffenrecht unterstützt 53 % der Bevölkerung die Vorlage.
  • Das Ja-Komitee ist überrascht, dass nicht zuerst die Gegner die Nase vorn haben.
  • Dennoch ist es ein Weckruf für Ja- und Nein-Komitee, jetzt richtig los zu legen.

Die erste Umfrage zur eidgenössischen Abstimmung vom 19. Mai ist da. Während sich über 60 Prozent für die Staf Steuervorlage aussprechen, sieht es beim Waffenrecht ziemlich knapp aus. Gerade Mal 53 Prozent würden heute die Vorlage annehmen.

Für FDP-Ständerat Josef Dittli überraschend. Er sitzt im Ja-Komitee und hat sogar befürchtet, «dass die Gegner die Nase vorn haben.»

Ähnlich wie beim Geldspielgesetz letztes Jahr.

Josef Dittli FDP Uri
Josef Dittli, Präsident der Sicherheitspolitischen Kommission des Ständerats (SiK). - Keystone

«Bisher waren es vor allem die Gegner, die wegen dem Zustandekommen des Referendums mehr von der öffentlichen Aufmerksamkeit hatten.»

Dies soll sich nach den ersten Umfrage-Ergebnissen zum verschärften Waffenrecht nun ändern.

Befürworter pochen auf Bedeutung des Schenken-Abkommens

Für Dittli ist das knappe Ergebnis ein Weckruf. Man müsse nun «mit allen Mitteln die Kampagne führen und mit den Argumenten an die Bevölkerung gelangen.»

Das Ja-Komitee müsse nun alle Hebel in Bewegung setzen. Denn wenig überraschend zeige sich, dass die Gegner mit SVP und Schützenkreisen ein hohes Mobilisierungspotential hätten. Nun würden sie besonders auf die Bedeutung des Schengen-Abkommens pochen.

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Mit dem «I love Schengen»-Slogan kämpft auch die Operation Libero für ein Ja bei der nationalen Abstimmung zum EU-Waffenrecht. - keystone

«Es ist dem Bürger klar zu machen, wie wichtig Schengen/Dublin für die Sicherheit und die Volkswirtschaft ist.»

Die Kampagne werde nun aktiv in die Kantone hinausgetragen.

Gegner des Waffenrecht setzen auf «Entwaffnungsdiktat der EU»

Wenig überrascht über die Umfrage zeigt sich Sylvia Flückiger, Co-Präsidentin des Referendumskomitees.

«Aber wir sind ja noch nicht in der heissen Phase, der Abstimmungskampf hat erst begonnen.»

Sie glaubt: «Das Blatt wird sich noch wenden.» Die Schützenfamilie mit ihrem traditionsreichen Breitensport geniesse grosse Unterstützung in unserem Land.

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SVP-Nationalrätin Sylvia Flückiger (in rot) kämpft neben Parteikollege Werner Salzmann (rechts) im Nein-Komitee für die Ablehnung des verschärften Waffenrechts. - Keystone

«Das Schengen-Argument ist ein ‹Scheinargument› und muss klar widerlegt werden.»

Die EU habe jedes Interesse dran, dass die Schweiz im Schengen-Raum bleibe, ist Flückiger überzeugt. «Ich bin aber optimistisch, dass wir am Schluss die Nase vorne haben werden.»

Die knappe Ausgangslage motiviere sicherlich beide Lager. Die heisse Phase des Abstimmungskampfes dürfte damit begonnen haben.

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