Unesco unterstützt Vorprojekt der neuen Kaserne für Schweizergarde
Die Päpstliche Schweizergarde erhält eine neue Kaserne. Die Unesco-Beratergremien haben grünes Licht gegeben.
Die Pläne zur Erneuerung der Kaserne der Päpstlichen Schweizergarde im Vatikan haben eine wichtige Hürde genommen. Die Unesco-Beratergremien haben grünes Licht zur Weiterbearbeitung des Vorprojekts zu einem Bauprojekt erteilt.
Der Expertenbericht zuhanden der Uno-Organisation für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (Unesco) sei ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Realisierung des Projekts für die neue Kaserne, erklärten Doris Leuthard, Präsidentin des Patronatskomitees, und Jean-Pierre Roth, Präsident des Stiftungsrats, am Donnerstag vor den Medien.
Es sei ein sehr wohlwollender Bericht, in dem einige Punkte des Vorprojekt präzisiert worden seien, sagte Leuthard. Nun könne 2024 mit der Detailplanung für das Projekt begonnen werden. Der Beginn der Bauarbeiten ist für Anfang 2026 vorgesehen.
Fehlbetrag von knapp 1,5 Millionen Franken
Bisher sind gemäss den am Donnerstag bekanntgegebenen Zahlen für das 50 Millionen teure Projekt 48,5 Millionen Franken an Spenden verfügbar. Es besteht noch ein Fehlbetrag von knapp 1,5 Millionen Franken. Das Spendenvolumen zeige die spürbare Begeisterung für das Projekt, betonte Leuthard.
Da der Vatikan Teil des Unesco-Weltkulturerbes ist, muss jedes grössere Immobilienprojekt auf dem Boden der Vatikanstadt einer Expertenprüfung unterzogen werden, damit diese Einstufung erhalten bleibt.
Unpraktische Verbindungen und enge Räume
Die von der Unesco beauftragten Experten stellten in ihrem Bericht fest, dass der Charakter des derzeitigen Kasernengebäudes veraltet sei. Es gebe grosse Höhenunterschiede, unpraktische Verbindungen und enge Räume ohne individuelle Sanitäranlagen.
Das vorliegende Projekt wurde insgesamt positiv bewertet. Gewünscht wurden allerdings gewisse Präzisierungen. Die Fassade der derzeitigen Kaserne soll restauriert und erhalten werden.
Die Kaserne wird vom mittelalterlichen Fluchtgang Passetto di Borgo losgelöst, um diesen besser zur Geltung zu bringen. Das führt zu einer Verringerung des Bauvolumens. Aus diesem Grund sind nun Doppelzimmer für die Rekruten und Einzelzimmer nur für die Hellebardiere vorgesehen. Ein Gedenkbrunnen im Ehrenhof, der seit 1927 eine alte Pilgerroute versperrt, soll verlegt werden.