Unglück Chamoson VS: Nun sprechen Eltern der Vermissten

Isabelle vom Dahl
Isabelle vom Dahl

Chamoson,

Im August löste ein Unwetter in Chamoson VS eine Schlammlawine aus. Seitdem wird ein 6-jähriges Mädchen vermisst. Nun sprechen die Eltern.

Chamoson
Am 11. August trat die Losentse bei Chamoson im Unterwallis über die Ufer. Sie riss zwei Menschen in einem Auto mit, ein sechsjähriges französisches Mädchen und einen 37-jährigen Genfer. - sda - Keystone/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Das Wichtigste in Kürze

  • In Chamoson VS kam es Mitte August zu einer Schlammlawine.
  • Seitdem wird eine 6-Jährige und ein 37-Jähriger vermisst.
  • Nun haben sich die Eltern in einem Interview geäussert.

Mitte August löste ein Unwetter in Chamoson VS eine riesige Schlammlawine aus. Diese riss ein Auto mit einem 6-jährigen Mädchen und einem 37-Jährigen mit sich. Bisher ist die Suche erfolglos.

Die Schlammlawine hat in Chamoson VS grossen Schaden angerichtet.
Die Schlammlawine hat in Chamoson VS grossen Schaden angerichtet. - Keystone

Die Mutter der vermissten Lisa und deren Freundin mussten die Tragödie mitansehen. Sie kamen mit dem Leben davon. Die Vermissten werden schon seit langem für tot gehalten – doch von den Körpern fehlt jede Spur. Gegenüber «Le Nouvelliste» sprechen nun die Eltern des Mädchens über das Unglück.

Mutter dachte erst ihre Tochter sei im Auto sicher

«Wir konnten ihr nicht auf Wiedersehen sagen. Doch dieses letzte Wiedersehen, ein Begräbnis, das brauchen wir, um weitermachen zu können», so die Eltern gegenüber der Zeitung. Sie haben Angst, dass die Suche nach Lisa eingestellt wird. Die Ermittlungen laufen noch, doch aktiv gesucht wird aktuell nicht.

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Eine Schlammlawine in Chamoson VS. (Archivbild) - keystone

Die Mutter dachte zunächst sogar ihre Tochter sei in dem Auto sicherer als sie ausserhalb. Sie habe erst später realisiert, dass der Wagen verschwunden ist. «Es ist ein Alptraum. Ein Alptraum, der niemals endet», so die Mutter.

Hoffnung nach zwölf Stunden aufgegeben

Schon nach zwölf Stunden haben die Eltern die Hoffnung aufgegeben, dass ihre Tochter noch lebt: «Zu lange hatte sie nichts mehr gegessen oder ihre Medikamente genommen.»

Gegenüber den Einsatzkräften und den Bewohnern von Chamoson VS empfindet sie trotz der schlechten Nachrichten grosse Dankbarkeit. Die Helfer hätten häufig Tränen in den Augen gehabt, wenn sie die Nachricht von der erfolglosen Suche überbringen mussten. «Alle achteten auf Distanz, waren sehr präsent und blieben diskret und respektvoll», erklärte sie.

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