Versicherungen

Unwetter bescheren bereits Schäden von 500 Millionen Franken

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Zürich,

Heftige Unwetter vermiesen den Sommer. Versicherungen verbuchen tausende Schadensmeldungen. Die Kosten belaufen sich um rund eine halbe Milliarde Franken.

Eltschenbach
Der Eltschenbach bei Wolfenschiessen im Kanton Nidwalden verschüttete nach heftigen Regenfällen die Hauptstrasse sowie die Eisenbahnlinie der Zentralbahn. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Unwetter haben Schweizer Versicherer Schäden von 500 Millionen Franken beschert.
  • Die Mobiliar verzeichnet diesen Sommer gleich zwei Hagel-Rekorde.

Bisher zeigt sich der Sommer in der Schweiz von seiner hässlichen Seite. Unwetter und Starkregenfälle vermiesen nicht nur die Ferien-Laune, sondern beschäftigen auch Versicherer.

Die Schweizerische Mobiliar hat bis gestern Mittag für diesen Sommer rund 50'000 Schäden registriert. Die Schadenssumme beläuft sich auf bisher 252 Millionen Franken.

wetter
Achtung bei schlechtem Wetter: Autos fahren langsam im Hagel (Symbolbild). - dpa

Beim Hagel verzeichnet die Versicherung gar einen neuen Rekordwert. Der Tag mit den höchsten Hagelschäden der Geschichte der Mobiliar stammte aus dem Jahr 2009. Schäden in der Höhe von 66 Millionen Franken sind dabei entstanden.

Rekord zweimal gebrochen

Dieser Wert wurde in diesem Sommer gleich zweimal überboten. Vom 20. bis 24. Juni verbuchte die Mobiliar Hagel-Schäden von 78 Millionen Franken.

Vier Tage später wurde der Rekord erneut gebrochen. Am 28. Juni verzeichnete die Versicherung Hagelschäden von 122 Millionen Franken.

Viele Schadensmeldungen auch bei der Konkurrentin Axa. Laut Hochrechnung summieren sich die Unwetter-Schäden von diesem Sommer auf bisher 143 Millionen Franken.

Noch keine Zahlen aus Zürich

«2021 ist damit gemäss den AXA-Statistiken bezüglich Unwetterschäden bereits jetzt das schadenreichste Jahr seit 2013», sagt Sprecherin Simona Altwegg. Hier ebenfalls noch nicht berücksichtigt ist das Unwetter, das gestern Zürich überrascht hat.

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Interview mit Christof Näpflin vom Gemeindeführungsstab. - Nau.ch/Drone-Air-Media.ch

Die Helvetia spricht aktuell von Schäden im «mittleren zweistelligen Millionenbereich», ähnlich auch die Baloise. Deren Sprecherin Nicole Hess sagt: «Bemerkenswert im laufenden Jahr ist jedoch, dass die gesamte Schweiz mehr oder weniger flächendeckend betroffen ist und die Unwetter-Situation anhält.»

Hatten Sie dieses Jahr einen Unwetter-Schaden?

Das schlechte Wetter trifft auch die Landwirtschaft hart. Der Versicherer Schweizer Hagel spricht von aktuell 6000 Schadensmeldungen und einer Schadenssumme von 44 Millionen Franken. Das sei für die Jahreszeit überdurchschnittlich, heisst es.

Die Schadensfälle dürften noch weiter zunehmen. Meteo Schweiz erwartet bis Freitag praktisch im ganzen Land weiter Regenfälle, teilweise auch Gewitter.

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