Unwetter: Tourismus in der Südschweiz leidet unter nassem Sommer
Der Tourismus im Wallis, im Tessin und in Graubünden leidet unter dem nassen Sommer. Vor allem Schweizer blieben den Hotels wegen der Unwetter fern.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Tourismus in der Südschweiz leidet unter den Unwettern im Sommer.
- Das Wetter beeinflusst die Reiselust und Hotelbuchungen.
- Es gab einen Buchungsrückgang im Wallis, in Graubünden und im Tessin.
Unwetter um Unwetter – dieser Sommer ist geprägt von Regen und Gewittern. Im Wallis, in Graubünden und im Tessin schlugen sie besonders heftig zu: Es kam zu Überschwemmungen, Murgängen, Erdrutschen und Verwüstungen. Das schlägt auch auf den Schweizer Tourismus.
So hinterlässt der verregnete Sommerbeginn insbesondere bei Walliser Ferienwohnungen, Jugendherbergen, Campings und Co. – also der Parahotellerie – seine Spuren: Die Zahl der gebuchten Übernachtungen für Juli und August liegt um 12 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Damian Constantin, Direktor der Tourismusorganisation Wallis Promotion, sagt zu SRF: «Vor allem Schweizer Gäste buchen im Sommer immer kurzfristiger. Bei Schlechtwetter buchen sie weniger.» Er sieht also vor allem den Regen und die Unwetter-Bilder als Hauptgründe für diesen Rückgang.
Buchungsrückgang bei schlechtem Wetter
Simon Weger vom Hotel Landhaus in Goms VS bekräftigt: «Wenn die Menschen Ferien machen, wollen sie perfekte Ferien. Und bei schlechtem Wetter geht niemand in die Ferien.»
Trotzdem will Constantin von Wallis Promotion nicht voreilig schwarzmalen: «Mit der Rückkehr zur Normalität und schönem Wetter kann ein Teil des Rückgangs aufgefangen werden.»
Er fügt hinzu, dass die Buchungsprognose für September und Oktober in der Parahotellerie bereits wieder über dem Vorjahr liegt.
Auch im Tessin liegt die Zahl der Hotelbuchungen Ende Juni vier Prozent unter dem Vorjahr. Hotelleriesuisse Ticino prognostiziert für die Zeit von Juli bis September noch ein Minus von einem Prozent.
Unwetter sorgen trotz mehr Ausland-Touris für Rückgang
Die Unwetter in Graubünden drücken auf die Reiselust der Einheimischen. Im Juni haben weniger Schweizerinnen und Schweizer ein Zimmer in Graubünden gebucht.
Dafür verzeichnete Hotelleriesuisse Graubünden ein Plus bei Gästen aus den Golfstaaten und den USA. Die Zahlen für Gäste aus den EU-Staaten sind stabil.
Laut dem Bundesamt für Statistik wurde im Juni bereits ein Anstieg bei Logiernächten um 1,8 Prozent verzeichnet. Ob es für einen von Touristikern erhofften Rekord an Logiernächten reicht, dürfte vom Wetter in den kommenden Wochen abhängig sein.