USA: Schweizer Reisebüros sind nach Amokläufen auf der Hut
Das Wichtigste in Kürze
- Bei zwei Amokläufen in den USA kamen letzte Woche rund 30 Menschen ums Leben.
- Mit Uruguay und Venezuela haben erste Länder Reisewarnungen für die USA herausgegeben.
- Schweizer Reisebüros sehen die USA weiter als «sicheres» Reiseziel, sind aber auf der Hut.
Am Wochenende kamen in den US-Städten Dayton und El Paso bei Amokläufen 31 Menschen ums Leben. Auf die jüngsten Ereignisse haben nun die ersten Länder reagiert.
Uruguay und Venezuela warnen nämlich ihre Bürger seit Montag vor Reisen in die USA. Die beiden südamerikanischen Staaten warnen namentlich vor «Gewalt und Hassverbrechen» in den Vereinigten Staaten.
USA als «stabiles» und «sicheres» Reiseland
Da stellt sich die Frage, ob sich Schweizer US-Reisende ebenfalls allmählich Sorgen machen. Für das Reisebüro Kuoni sind die letzten Ereignisse noch kein Grund dafür. «Die USA sind für Touristen ein unverändert sehr sicheres Reiseland», sagt Markus Flick, Mediensprecher von Kuoni, auf Anfrage.
Die tragischen Ereignisse der vergangenen Tage seien in keinem Zusammenhang mit dem Tourismus gestanden. Und: «Sie fanden auch nicht an klassischen Ferienzielen statt», so die Begründung von Flick.
Auch Kuoni-Kunden würden das so sehen. «Sie treten die bevorstehenden Reisen wie geplant und mit viel Vorfreude an.» Dennoch scheint das Reisebüro auf der Hut zu sein: Das Sicherheitsmanagement von Kuoni beobachte «in enger Zusammenarbeit mit unseren weltweiten Partnern sicherheitsrelevante Ereignisse aufmerksam».
Reisewarnungen des EDA entscheidend
Der Schweizer Reisekonzern würde sich allfälligen Reisewarnungen des Eidgenössischen Departments für auswärtige Angelegenheiten (EDA) sofort anschliessen. Und in einem solchen Fall «kulant Annullationen und Umbuchungen für unsere Kunden vornehmen.» Im Moment bestehe jedoch kein Handlungsbedarf.
Das EDA verweist nach einer Anfrage von Nau auf die Einschätzung der Lage auf ihrer Webseite. Dort werden die Vereinigten Staaten weiterhin als «stabiles Land» eingeschätzt.
Dort warnt das EDA unter anderem vor Amokläufen: «Es kommt vermehrt vor, dass Schusswaffen illegal eingesetzt werden, zum Beispiel bei Überfällen, Bandenkriegen oder Amokläufen.» Auch der Hinweis des US Department of Homeland Security auf die Möglichkeit von Terroranschlägen fehlt nicht.
Das EDA selbst warnt zudem vor möglichen Ausschreitungen in der Nähe von Demonstrationen. Und vor allfälligen «lokalen Protesten und gewaltsamen Zusammenstössen mit den Sicherheitskräften» nach Polizeieinsätzen.
«Die Reisehinweise werden laufend überprüft und angepasst, wenn sich die aktuellen Ereignisse auf die Einschätzung der Sicherheitslage auswirken. Sie können folglich jederzeit und kurzfristig ändern», ergänzt EDA-Pressesprecher Georg Farago.