Uster ZH: Primarschulkind entdeckt Porno in Klassenchat!
Ein Jugendlicher teilt in einem Klassenchat pornografisches Material. Dafür wurde er bestraft. Trotzdem haben drei Gemeinderäte weiterhin Fragen.
Das Wichtigste in Kürze
- Pornografisches Material wurde in einem WhatsApp-Chat von Primarschülern gefunden.
- Der Jugendliche, der diese verbreitete, wurde von extern in die Gruppe eingeladen.
- Trotz Bestrafung haben drei Gemeinderäte weiterhin Fragen zu dem Vorfall.
In Uster ZH hat ein beunruhigender Vorfall für Aufsehen gesorgt: In einem internen WhatsApp-Klassenchat einer 6. Primarschulklasse wurde pornografisches Material geteilt. Dies berichtet «züriost».
Demnach hat ein Kind seine Eltern auf die Inhalte aufmerksam gemacht, woraufhin die Polizei eingeschaltet wurde. Auf den Videos war etwa Oralsex zwischen Minderjährigen zu sehen.
Das Material wurde von einem externen Kollegen eines Schülers in den Chat eingefügt. Der Täter verliess nach dem Versenden der Inhalte die Gruppe wieder.
Jugendlicher bestraft
Im Zuge dessen leitete die Jugendanwaltschaft See/Oberland eine Untersuchung ein. Im Mai wurde der Jugendliche wegen Pornografie «mit einer persönlichen Leistung» bestraft.
Ebenso gab es eine Durchsuchung des Telefons, bei der sämtliche illegale Dateien gelöscht wurden.
Monika Zimmerli, stellvertretende leitende Jugendanwältin, betont die Wichtigkeit von Aufklärungsarbeit unter Jugendlichen. Sie sagt gegenüber dem Portal, dass Jugendliche oft nicht wüssten, dass das Verbreiten pornografischer Inhalte bereits strafbar sei.
Empörung in der Politik
Als Reaktion auf den Vorfall haben drei Gemeinderäte eine Anfrage an den Stadtrat von Uster gestellt. Sie möchten wissen, ob es ein Konzept für den Umgang mit Pornografie in Schulen gibt. Die Frage wird auch aufgeworfen, ob Schulleiter in solchen Fällen eingreifen sollten.
Gesamtschulleiter Markus Zollinger sagt über den Umgang zu «züriost»: «Die Abläufe sind klar geregelt.» In einem internen Krisenhandbuch seien diese festgelegt.
Darüber hinaus gebe es auch diverse weitere Präventionsprogramme in verschiedenen Klassen, auch Eltern würden eingebunden. Ebenso sei die Kantonspolizei involviert, wie etwa mit einem Besuch der 4. Klassen.
Kritik an bestehenden Massnahmen
Trotz dieser Massnahmen kritisieren einige Ratsmitglieder die aktuelle Situation: Sie halten die Kurse und Lektionen in Medienkompetenz für unzureichend. Sie fordern auch eine kontinuierliche Erfassung solcher Fälle.
Die Antwort des Stadtrats auf diese Anfrage wird in den nächsten Monaten erwartet. Bis dahin bleibt die Frage offen, wie Schulen am besten mit der Verbreitung von pornografischem Material unter Schülern umgehen sollten.