Verbier VS: In diesen Berg-Ferienorten sind Wohnungen am teuersten
Das Wichtigste in Kürze
- Verbier VS ist neu die teuerste touristische Destination im Alpenraum.
- Insgesamt haben die Preise für Schweizer Ferienwohnungen um knapp 4 Prozent zugenommen.
- Für dieses Jahr wird allerdings mit einer Preisstagnation gerechnet.
Verbier VS hat St. Moritz GR überholt. Der Ort im Unterwallis ist für Ferienwohnungen mittlerweile die teuerste Tourismusdestination im Alpenraum. Eine gehobene Zweitwohnung kostet dort mindestens 21'500 Franken pro Quadratmeter. In St. Moritz liegt der Quadratmeterpreis bei 21'200 Franken. Zermatt (VS) folgt auf Platz drei mit mindestens 19'900 Franken pro Quadratmeter.
Diese Zahlen stammen aus der neuen Immobilien-Studie der UBS. Insgesamt stiegen die Quadratmeterpreise für Zweitwohnungen im ersten Quartal 2024 «im gehobenen Segment» gegenüber dem Vorjahr um rund 4 Prozent. Diese Preissteigerung ist jedoch weniger dynamisch als in den Vorjahren (2023: 6,2 Prozent; 2022: 7,9 Prozent).
Besonders stark war der Preisanstieg in Arosa GR, wo die Preise um 18 Prozent zunahmen. Regional betrachtet, legten die Preise in Graubünden mit einem Anstieg von knapp 6 Prozent am stärksten zu. Während im Berner Oberland die Preise im Vergleich zum Vorjahr stagnierten.
Preise im Alpenraum in 5 Jahren um 30 Prozent gestiegen.
Seit Ende 2019 sind die Preise für Ferienwohnungen in den Schweizer Alpen kumuliert um fast 30 Prozent gestiegen. Dies ist laut der UBS eine Folge der hohen Nachfrage nach Ferien in inländischen Bergdestinationen. Die durchschnittliche Auslastung der Hotelbetten hat sich nach der Pandemie schnell erholt, wobei die Übernachtungspreise um etwa ein Drittel höher sind als vor 2020.
Diese hohe Nachfrage nach Ferienunterkünften während der Spitzenzeiten unterstütze die Werte von Ferienwohnungen und erhöhe die Zahlungsbereitschaft für eigene Immobilien in den Bergen, heisst es in der Auswertung.
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Weiter wird erwähnt, dass der Markt aufgrund der starken Nachfrage der letzten Jahre ausgetrocknet sei. Damit werde das hohe Preisniveau zusätzlich gestützt. Viele Ferienwohnungen werden demnach nicht mehr öffentlich inseriert, sondern direkt von Immobilienmaklerinnen und -maklern an Interessenten angeboten.
Von der Neubautätigkeit sind ausserdem vorerst kaum Impulse für das Angebot zu erwarten. Ein zusätzliches Angebot könnte aber demnach durch die Umwandlung bestehender Erstwohnungen entstehen.
Babyboomer haben weiter Kapital und Zeit für Zweitwohnungen
Maciej Skoczek, Immobilienökonom bei UBS CIO GWM und Hauptautor der Studie, prognostiziert eine Pause im aktuellen Preisboom. Er glaubt, dass die konjunkturelle Schwächephase die Nachfrage nach Zweitwohnungen dämpfen wird und Kaufinteressenten die geforderten Preise kritischer hinterfragen.
Angesichts gestiegener Nutzungskosten könnte es demnach häufiger zu Verkäufen kommen, um die Preisgewinne der letzten Jahre zu realisieren. Daher ist laut UBS erwarten, dass die Preise auf dem Zweitwohnungsmarkt in diesem Jahr stagnieren.
Mittelfristig hängt die Preisentwicklung stark von den Präferenzen der Käufer ab. Auch drei Jahre nach der Pandemie sind Zweitwohnungen weiterhin gefragt. Insbesondere die Babyboomer-Generation könnte die Nachfrage in den Bergregionen noch einige Jahre stützen, da sie über genügend Kapital und Zeit verfügen, um in steuerlich attraktive Regionen zu ziehen.
Zudem bleibt an internationalen Standorten die Nachfrage aus dem Ausland stark, da Schweizer Immobilien trotz des starken Frankens als sichere und attraktive Anlage gelten.