Verkehrs-Gefahr: Schwere Vorwürfe nach tödlichem Unfall in Zermatt
Ein tödlicher Unfall erschüttert Zermatt VS. Jetzt werden Vorwürfe laut – die E-Bikes und Elektroautos seien viel zu schnell unterwegs.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor einer Woche stossen ein E-Biker und ein Elektrotaxi in Zermatt VS zusammen.
- Der E-Bike-Fahrer verstirbt noch auf der Unfallstelle.
- Jetzt werden Vorwürfe laut: Der Verkehr sei zu gefährlich.
Vor einer Woche kommt es im autofreien Zermatt zur Tragödie: Ein E-Biker (†49) und ein Elektrotaxi stossen an einer Kreuzung frontal zusammen. Der genaue Grund ist noch unklar.
Der tragische Unfall endet leider tödlich – der Schweizer E-Bike-Fahrer erliegt noch an der Unfallstelle seinen Verletzungen.
An der Unfallstelle – dort, wo die Vispastrasse am Bach und die Wiestistrasse aufwärts zusammentreffen – liegt ein Meer aus Kerzen und Blumen. Ein Herz aus Rosen hängt am Strassenzaun. Mitten im Herz ist Foto des Todesopfers aus glücklichen Tagen angeklebt. Die Angehörigen trauern: «Das Leben endet, die Liebe nicht!», steht geschrieben.
Es werden aber auch Vorwürfe laut. Ein Schild mit einer klaren Botschaft ist angebracht. Es steht: «Liebe Gemeindepräsidentin. Wann machen Sie etwas gegen die Verkehrssituation?»
Verkehr in Zermatt ist gefährlich geworden
Zermatt sei gefährlich geworden, sagen Einwohner des idyllischen Bergdorfes. «Es war nur eine Frage der Zeit. Man muss extrem vorsichtig sein, wenn man zu Fuss unterwegs ist», sagt ein Anwohner der Wiestistrasse.
Schuld seien aber nicht nur die schnellen Bikes im autofreien Dorf. «Auch Elektroautos haben diese Strasse schon lange zur Rennpiste erkoren.» Nicht einmal die Bodensenkungen würde da etwas nützen.
Tatsächlich: Auch die Nau.ch-Reporterin muss beim Besuch an der Kreuzung mehrmals den schnell fahrenden Elektroautos ausweichen. Wer hier nicht richtig aufpasst oder zu lange aufs Handy schaut, hat definitiv ein Problem auf dieser Strasse.
Ein Hotelbesitzer, er will anonym bleiben, sagt zu Nau.ch, dass es «heute mehr Verkehr und mehr Leute» habe als früher. Der Groll der Bevölkerung richtet sich gegen Gemeindepräsidentin Romy Biner-Hauser. Da werde zu wenig unternommen.
Auf Anfrage von Nau.ch verweist Romy Biner-Hauser darauf, dass es sich beim Unfall um ein laufendes Verfahren handle. Die Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet.
Aus diesem Grund will und kann sich die Gemeindepräsidentin nicht zu den Vorwürfen aus der Bevölkerung äussern.