Wahlen 2023: So viele Bündner Nationalrat-Kandidaten wie noch nie
Der Kanton Graubünden erreichte bei den Wahlen 2023 einen neuen Rekord. 122 Personen kandidieren für den Nationalrat – das gab es noch nie.
Das Wichtigste in Kürze
- Über 120 Personen aus dem Kanton Graubünden kandidieren für den Nationalrat.
- So viele Kandidaturen hat es noch nie gegeben.
- Neun Parteien kämpfen um die fünf Bündner Sitze, dies ist ebenfalls ein neuer Rekord.
Bei der Bündner Standeskanzlei in Chur sind bis zum Eingabeschluss am (gestrigen) Montag 25 Wahllisten für die Nationalratswahlen eingegangen. Insgesamt kandidieren 122 Personen, so viele wie noch nie. Der Frauenanteil liegt mit 33 Prozent in einer für Graubünden gewohnten Grössenordnung. Auch im Kanton Bern gab es so viele Kandidaturen wie noch nie.
Um die fünf Bündner Sitze kämpfen neun Parteien, das sind ebenfalls so viele, wie noch nie. Zum ersten Mal mit einer Liste dabei sind die EVP Graubünden und die Gruppierung Freie Unabhängige Bündner. Auch die Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU) mischt wieder mit, nachdem die Partei die nationalen Wahlen 2015 und 2019 ausgelassen hatte.
SP und kleinere Parteien schliessen sich zur «Klima-Allianz»
Im Wahlkampf stehen sich zwei grosse Listenverbindungen gegenüber. Die eine gingen die Schwergewichte, Die Mitte und FDP ein (total 7 Listen). Zur «Klima-Allianz» schlossen sich die SP und die kleineren Parteien GLP, Grüne und die Listen Freie Unabhängige Bündner zusammen. Dies mit 11 Listen.
Mit 5 Listen, die Jungparteien eingeschlossen, haben SVP und GLP die meisten Wahlvorschläge eingereicht. Es folgt Die Mitte mit vier Listen. SP und FDP reichten drei Listen ein, die Grünen zwei. Je eine Liste stammt von EDU, EVP und den Freien Unabhängigen Bündnern.
Vom bisherigen Bündner Nationalrats-Quintett verzichtet einzig SP-Nationalrätin Sandra Locher Benguerel auf eine erneute Kandidatur. Magdalena Martullo-Blocher (SVP), Anna Giacometti (FDP), Martin Candinas (Mitte) sowie Jon Pult (SP) treten wieder zur Wahl an.
Umkämpft ist insbesondere der frei werdende Sitz der SP. Die SVP hatte ihn vor vier Jahren an Links-Grün verloren und will ihn nun zurückholen. Die Partei hat dazu neben der bisherigen Magdalena Martullo-Blocher auch Parteipräsident Roman Hug aufgestellt sowie den Bündner Bauernpräsidenten Thomas Roffler.
Nationalrat und Vize-Präsident der SP, Jon Pult, wird erneut kandidieren. Die SP schickt nebst ihm drei Grossrätinnen und einen Grossrat ins Rennen um den zweiten Sitz.