Walliser verscherbeln ihre Rebberge für einen symbolischen Franken
Der Aufwand ist zu gross, der Ertrag zu klein: Im Wallis bleiben die Bewohner auf ihren Rebbergen sitzen – nicht einmal geschenkt werden sie diese los.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Wallis ist bekannt für seine Rebberge.
- Doch viele Besitzer wollen die Parzellen nun loswerden.
- Die im steilen Hang gelegenen Stücke sind zu aufwändig für die Bewirtschaftung.
Weinanbau hat im Wallis eine lange Tradition. Doch inzwischen ist die Bewirtschaftung der Rebberge den Bewohnern lästig geworden – zu gross ist der Aufwand, zu gering der Ertrag. Doch los werden sie ihre Parzellen nicht. Nicht einmal gratis kommen sie weg.
«Vor 35 Jahren habe ich 70 Franken für den Quadratmeter bezahlt. Jetzt werden hier Reben für einen symbolischen Franken angeboten», sagt Rebberg-Besitzer Serge Nanchen zu SRF. Auch er hat seine tausend Quadratmeter zum Verkauf ausgeschrieben. Bislang erfolglos.
Insbesondere kleine, unzugängliche Parzellen sind bei den Winzern nicht gefragt, da sie zu wenig Geld einbringen. Grössere Parzellen, die mit Maschinen bewirtschaftet werden können, bleiben beliebt. Eine Lösung sieht die Gemeinde Savièse deshalb im Zusammenlegen der kleineren Gebiete. «Das Ziel wären mindestens 3000 Quadratmeter pro Einheit», sagt Gemeindepräsident Sylvain Dumoulin.
Geplant ist eine Online-Börse für Rebberge, mit der auch grössere Landstücke erworben werden können. Doch auch der Verkauf kostet Geld, weshalb die Gemeinde den Winzern unter die Arme greift. Pro Transaktion beteiligt sie sich mit pauschal 200 Franken an den Notariatskosten.
Ziel der Aktion, die bis zu acht Jahre dauern kann: Die Reben sollen wieder 20 Franken pro Quadratmeter Wert sein.