Wasserversorgung in Brienz GR funktioniert wieder
Nach einem Rohrbruch funktioniert die Wasserversorgung in Brienz GR wieder. Das Leitungswasser kann ab Donnerstag wieder gebraucht werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Wasserversorgung in Brienz GR ist nach einem Rohrbruch wiederhergestellt.
- Das Leitungswasser ist ab Donnerstag wieder nutzbar.
- Das Dorf war in der Nacht auf den 16. Juni beinahe verschüttet worden.
Die Wasserversorgung in Brienz GR funktioniert wieder. Die technischen Betriebe der Gemeinde Albula konnten den Rohrbruch zwischen Vazerol und Brienz reparieren und das Leitungsnetzt reinigen. Dies teilte die Gemeinde am Mittwochabend über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Das Wasser im Leitungsnetz habe jetzt wieder Trinkwasserqualität, liess die Gemeinde in ihrem Informationsbulletin vom Mittwochabend verlauten.
Es könne ab Donnerstag wieder gebraucht werden. In einzelnen Fällen könne es vorkommen, dass noch Verfärbungen auftreten. Der Gemeindeführungsstab empfiehlt, das Leitungsnetz in den Häusern kurz durchzuspülen.
Die Bevölkerung von Brienz hofft auf eine baldige Rückkehr ins Bergdorf, das in der Nacht auf den 16. Juni von einem riesigen Schuttstrom knapp verschont blieb. In der besagten Nacht gab es zudem nicht nur einen Schuttstrom, sondern auch grosse Felsstürze. Dies teilt die Gemeinde weiter mit.
Die Geologen konnten eingrenzen, dass die Hauptereignisse um halb zwölf stattfanden und gut 10 Minuten andauerten. Dies dank der zahlreichen Messinstrumente, Mikrophone und seismischen Messstationen.
Gemäss den Geologen hat sich die Situation am Berg beruhigt. Mittelfristig ist die Gefahr aber nicht gebannt. Dass die Evakuierung noch nicht aufgehoben werden kann, liege vor allem am Gebiet «Plateau» ganz oben am Hang. Dies teilte die Gemeinde weiter mit.
Hier liegen zwei bis vier Millionen Kubikmeter aus sprödem Dolomit. Bei einer Begehung am vergangenen Freitag stellten die Geologen fest, dass sich das Plateau während dem Schuttstrom stark verändert hat.
Kleine Felsstürze noch möglich
Es bestehe eine gewisse Gefahr, dass sich das Plateau wieder beschleunige, zum Beispiel bei starkem Regen. Unter Beobachtung stünden auch die nicht abgerutschten Reste der Insel. Kleinere Felsstürze sind laut den Geologen noch möglich, sollten aber für das Dorf Brienz keine Gefahr darstellen.
Laut dem Geologen Andreas Huwiler sind rund um Brienz mehrere Geländeformationen instabil. «Alles, was man vom Dorf aus sieht, rutscht.» Dies gelte auch für das Dorf selbst.
Die «Rutschung Dorf», die rund 100 Millionen Kubikmeter umfasst, sei durch den Schuttstrom vom 16. Juni schneller geworden.
Eine messbare Entlastung bringt laut Huwiler ein Stollen, der den Wasserdruck im Gelände reduzieren soll. Bisher wurde erst ein Versuchsstollen gegraben.
Nun soll das Projekt mit Hochdruck vorangetrieben werden. Am 14. Juli stimmt die Gemeinde Albula über einen Kredit ab.