Wegen Antenne! Bergbeizer verliert tausende Franken wegen Funkloch
Was tun, wenn mitten in der Skisaison plötzlich nur noch mit Bargeld bezahlt werden kann? Hüttenwart Hari in Adelboden kann ein Lied davon singen.
Das Wichtigste in Kürze
- Telekommunikationsanbieter Salt lässt während der Skisaison eine Antenne reparieren.
- Eine Schnee-Beiz sitzt mitten in der Hochsaison während vier Tagen in einem Funkloch.
- Bei Hüttenwirt Hari kann nur noch mit Bargeld bezahlt werden - er verliert viel Geld.
«Es fühlt sich an wie ein Schlag gegen den Kopf», sagt Hansueli Hari zerknirscht zu Nau.ch. Der emsige Hüttenwirt betreibt im Skigebiet Adelboden/Lenk ein Restaurant direkt an der Piste, die «Chumihütte».
Was ist bloss los mit Hari, der normalerweise ein aufgestellter Chef und nie für einen Spruch verlegen ist, und der sich immer gerne für einen Schwatz unter die Gäste mischt?
Hari ärgert sich über die Internetverbindung. Oder besser gesagt die fehlende. Dadurch sei ihm viel Geld durch die Lappen gegangen.
Was ist genau passiert? Mitte Februar, in einer Schönwetter-Phase mitten in der Hochsaison, ist in Haris Schnee-Beiz urplötzlich die Internetleitung tot.
Der Grund: Telekommunikationsanbieter Salt liess auf dem Lavey-Berg im gleichen Skigebiet Revisionsarbeiten an den Antennen durchführen. «Keiner hat mich im Vorfeld darüber informiert, sonst hätte ich mich darauf vorbereiten können», klagt Hari.
Durch den Ausfall des Internets seien ihm während vier Tagen Einnahmen in der Höhe von mehreren tausend Franken entgangen, sagt Hari.
Denn: Die meisten Skifahrer, laut Hari sind es gegen achtzig Prozent, bezahlen in der «Chumihütte» «Chäs-Brägu», «Schümli-Pflümli» oder sein beliebtes Schnitzelbrot mit Bankkarte oder Twint. Weil das System dann nicht mehr zur Verfügung stand, war während Tagen nur Barzahlung möglich. Und kaum jemand hatte Bargeld dabei.
Der Land- und Hüttenwirt fordert Entschädigung, richtet sich an Anbieter Salt. Neben einer Entschuldigung erlässt man ihm als Zeichen eines Entgegenkommens in einem ersten Schritt die monatliche Gebühr. Der Betrag: 46.95 Franken.
Salt entschuldigt sich mit einer Geste
Mit einer kleinen Verzögerung meldet sich Salt nochmals und schreibt. «Wir sind uns der Bedeutung einer zuverlässigen Verbindung bewusst und bedauern sehr, dass die Modernisierungsarbeiten mehr Zeit als erwartet in Anspruch genommen haben. Obwohl solche Vorfälle selten sind, gehören sie leider zu den Herausforderungen, die mit der Aufrechterhaltung eines qualitativ hochwertigen Mobilfunknetzes verbunden sind.»
Und weiter: «Kund:innen können nun von einer verbesserten Verbindung inklusive 5G in diesem Gebiet profitieren.»
Folgekosten übernehme Salt aber grundsätzlich nicht. Salt hat sich für die Unannehmlichkeiten bei Hansueli Hari nun mit einer Geste entschuldigt. Schlusswort Hari: «Wir haben uns geeinigt. Für mich ist die Sache erledigt.»