Weihnachtsmarkt: Rechtsextremist erhält doch keinen Stand
Kehrtwende in der Region Winterthur: Eine Gemeinde sistiert eine Bewilligung für einen Stand am Weihnachtsmarkt. Beantragt hatte ihn der Chef der Jungen Tat.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Chef der Jungen Tat wollte am Weihnachtsmarkt in Hagenbuch ZH einen Stand betreiben.
- Manuel C. wurde die entsprechende Bewilligung zuerst erteilt.
- Nach zahlreichen Diskussionen entzog die Gemeinde die Bewilligung nun.
Die rechtsextreme Gruppierung Junge Tat wird vom Nachrichtendienst des Bundes beobachtet.
Sie gilt als potenziell gefährlich; einzelne Protagonisten werden verdächtigt, in militante Aktionen verwickelt zu sein.
Mehrere Mitglieder müssen sich 2025 wegen Rassendiskriminierung, Nötigung und Sachbeschädigung vor Gericht verantworten.
Eine wenig besinnliche Organisation also, die man an einem Weihnachtsmarkt nicht unbedingt erwarten würde.
Und doch: In Hagenbuch ZH nahe Winterthur wollte der Chef der Jungen Tat einen Stand betreiben. Das Organisationskomitee erteilte Manuel C. sogar die entsprechende Bewilligung!
Zimtschnecken, Getränke – und Propaganda?
Manuel C. wollte an seinem Stand Zimtschnecken und Getränke verkaufen. Er hat zugesichert, auf Propaganda oder politische Botschaften zu verzichten.
Dennoch gingen die Wellen hoch in Hagenbuch. Drei Standbesitzer haben ihre Teilnahme am Weihnachtsmarkt wegen der Bewilligung an Manuel C. abgesagt. Befürchtet wurden ausserdem Störaktionen durch linke Aktivisten.
Auch im kleinen Organisationskomitee kam es aufgrund der Teilnahme von Manuel C. zu einem Rücktritt.
Die Situation sorgte für viele Diskussionen im Dorf und eskalierte schliesslich bis zum Gemeindepräsidenten.
Anfang Woche nun die Wende: Die Gemeinde entzieht Manuel C. die Bewilligung für den Stand am Weihnachtsmarkt.
Die Sistierung sei in Absprache zwischen Gemeinderat, dem OK sowie dem Standbewerber erfolgt, teilten die Verantwortlichen mit.