Welle der Solidarität in der Schweiz für Kriegsopfer in der Ukraine

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Bern,

Die Glückskette sammelt Spenden für die Opfer des Ukraine-Kriegs. Insgesamt kamen schon 30 Millionen Franken zusammen.

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999 Ukraine-Geflüchtete befinden sich in Asylzentren des Bundes. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • 30 Millionen Franken Spenden für Kriegsopfer kamen in der Schweiz insgesamt zusammen.
  • Am heutigen Mittwoch war nationaler Solidaritätstag. Um 10 Uhr läuteten Kirchenglocken.

Am nationalen Solidaritätstag mit den Opfern des Ukraine-Kriegs sind bis am frühen Mittwochabend über 30 Millionen Franken zusammengekommen. Die Spendenaktion dauert noch bis um 23 Uhr an.

Nach Angaben der Glückskette gingen bereits in den vorangegangenen Tagen rund 30 Millionen Franken an Spenden ein.

Am Solidaritätstag verzeichnete die Glückskette bis um 18 Uhr Spendenzusagen im Betrag von genau 30'397'233 Franken.

Prominente nehmen Glückskette-Telefon ab

Zum Auftakt des nationalen Solidaritätstages hatte Bundespräsident Ignazio Cassis dazu aufgerufen, zusammenzustehen gegen den Krieg und die Opfer zu unterstützen. «Wie auch immer jede und jeder sein Mitgefühl ausdrücken will, mit Gesten, mit Haltungen oder mit Spenden: es zählt, es hilft, es hat Gewicht», wird Bundespräsident Cassis im Zusammenhang mit der Glückskette-Sammlung zitiert. «Es braucht jetzt spürbare Solidarität und spürbare Zeichen der Menschlichkeit.»

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Die Glückskette sammelt für die Opfer des Krieges. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/MICHAEL BUHOLZER

Am Solidaritätstag nahm die Glückskette neben dem Zentrum in Zürich in den Telefonzentralen in Genf, Lugano und Chur Spendenzusagen an. Die Swisscom stellte dafür die Gratis-Telefonnummer 0800 87 07 07 zur Verfügung. Jung und alt spendeten Geld, ganze Schulklassen beteiligten sich an der Sammelaktion.

Die Telefone in den Sammelzentralen nahmen etliche Persönlichkeiten entgegen. Darunter war neben Cassis alt Bundesrätin Doris Leuthard und der frühere Fernseh-Moderator Beni Turnheer. Auch die Musiker Pepe Lienhard und Philipp Fankhauser waren in der Leitung.

Glockenläuten als Zeichen der Verbundenheit

Radio SRF 3 verliess das Studio und sendete den ganzen Tag live aus einem mobilen Studio auf dem Bundesplatz. Am Abend ab 20.05 Uhr stand eine Spezialsendung von Fernsehen SRF live vom Bundesplatz auf dem Programm. Unterstützt wurde der Solidaritätstag vom Verein Privatradios pro Glückskette.

Am Mittwoch läuteten um punkt 10 Uhr in der ganzen Schweiz die Kirchenglocken. Es war als Zeichen der Solidarität mit den Kriegsopfern und als Protest gegen den russischen Einmarsch in der Ukraine gedacht.

Der Nationalrat unterbrach kurz vor zehn Uhr seine Sitzung für eine Viertelstunde. Ratspräsidentin Irène Kälin (Grüne/AG) lud alle ein, während des nationalen Glockenläutens der Kriegsbetroffenen in der Ukraine zu gedenken. «Die Schweiz hält inne. Unsere gemeinsame Stille als lautstarkes Zeichen gegen Krieg», twitterte Bundespräsident Cassis zum Friedensläuten.

Aufruf zur Solidarität und zum Handeln

«Drei Minuten innehalten für Frieden und Demokratie», schrieb Bundesrätin Simonetta Sommaruga. In Verbundenheit mit den Kriegsopfern hätten sie und ihr Team einen kurzen Moment vor dem Berner Münster verbracht. Hunderttausende erlebten unermessliches Leid. «Wir sind in Gedanken bei ihnen.»

Mit der Aktion luden die christlichen Landeskirchen zum Gebet und Innehalten ein. «Es sind Glocken des Protestes gegen diesen Krieg, der die Zivilbevölkerung am härtesten trifft. Es sind Glocken des Aufrufs zur Solidarität und zum Handeln». Dies sagte die Präsidentin der evangelisch-reformierten Kirche der Schweiz, Rita Famos, in einem per Twitter verbreiteten Video.

1'314 Ukraine-Geflüchtete in der Schweiz

Gemäss dem Staatssekretariat für Migration (SEM) sind bis am Mittwoch 1'314 Geflüchtete aus der Ukraine in der Schweiz registriert worden. 999 davon seien in Bundesasylzentren untergebracht und 315 hätten eine private Unterkunft bezogen.

Rund 70 Prozent der registrierten Geflüchteten seien Frauen und Mädchen. 40 Prozent der Menschen seien im Kinder- und Jungendalter. Männer zwischen 18 und 60 Jahren dürfen die Ukraine nicht mehr verlassen.

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