Ukraine Krieg: Glockenläuten und wortlose Parlamentarier
Das Wichtigste in Kürze
- Mit Läuten der Kirchenglocken hat die Schweiz heute gegen den Ukraine-Krieg protestiert.
- Der Nationalrat unterbrach eigens seine Sitzung für mehrere Schweigeminuten.
- Mitte-Nationalrat Markus Ritter dachte insbesondere an die ukrainischen Bauern.
In der ganzen Schweiz haben am Mittwochmorgen die Kirchenglocken als Zeichen des Protests gegen den Ukraine-Krieg geläutet. Gleichzeitig sollte mit der Aktion die Solidarität mit den Betroffenen bekundet werden. Der Nationalrat unterbrach kurz vor zehn Uhr seine Sitzung für eine Viertelstunde.
Ukraine-Krieg verschlägt Parlamentariern die Sprache
Ratspräsidentin Irène Kälin (Grüne/AG) lud alle ein, während des nationalen Glockenläutens der Betroffenen des Ukraine-Kriegs zu gedenken. Dem Aufruf folgte eine grosse Mehrheit der anwesenden Parlamentarier, die sich schweigend auf den Bundesplatz begaben. Auch auf dem Platz selbst fiel kaum ein Wort.
Es brauche jetzt das Zusammenstehen, sagt Mitte-Nationalrat Markus Ritter im Nau.ch-Interview. Sowohl durch die Bevölkerung als auch durch die internationale Gemeinschaft, um die Not der Menschen in der Ukraine zu lindern. Deshalb brauche es auch die Solidarität unter den Parlamentariern über alle Parteigrenzen hinweg.
In Gedanken auch bei ukrainischen Bauern
Das Glockengeläute begann um 10 Uhr und dauerte drei Minuten. Mit der Aktion wollten die christlichen Landeskirchen zum Gebet und Innehalten einladen. Es seien Glocken des Protestes gegen den Ukraine-Krieg, sagte die Präsidentin der evangelisch-reformierten Kirche der Schweiz, Rita Famos. Die Zivilbevölkerung werde am härtesten getroffen: «Es sind Glocken des Aufrufs zur Solidarität und zum Handeln»,
Als Präsident des Bauernverbands denkt Markus Ritter aber insbesondere auch an die Berufskollegen, die durch den Ukraine-Krieg betroffen sind. Als grosser Exporteur von Getreide und Ölsaaten sei die Ukraine sehr wichtig für die Versorgung der Bevölkerung. Speziell für viele ärmere Länder sei entscheidend, was in der Ukraine passiere.
Der Weltmarktpreis beim Weizen habe sich bereits mehr als verdoppelt. «Er steigt täglich weiter, deshalb ist die Erwartung, dass die Versorgungslage schwierig werden wird.» Man sei in engem Kontakt: «Wo sind die Probleme in der Ukraine und wie könnte das weitergehen.»