Wetter: Bergbahnen verlängern wegen «unten grau, oben blau» Saison
Seit Tagen heisst es «unten grau, oben blau». Wer kann, entflieht dem nebligen Wetter und geht an die Sonne. Davon profitieren die Bergbahnen.
Das Wichtigste in Kürze
- In den Bergen sonnig, im Flachland Nebel: So präsentiert sich zurzeit das Wetter.
- Davon profitieren die Berg-Destinationen. Einige verlängern deshalb die Saison.
- Der Herbst werde für den Bahnbetrieb immer wichtiger, so Seilbahnen Schweiz.
Jetzt sind sie doch noch da, die sonnigen Herbsttage, auf die man in der Schweiz so lange gewartet hat. Zumindest in den Bergen. Denn seit Tagen heisst es «unten grau, oben blau».
Und auch die Temperaturen sind so hoch wie noch nie. Am 1. November lag die Nullgradgrenze auf satten 4184 Metern (in Payerne VD).
Der Nebel hält sich im Flachland oft zäh. Das hat zur Folge, dass viele in die Höhe ausweichen; vor allem an den Wochenenden. «Wir hatten einen sehr grossen Ansturm», sagt Hansruedi Jenni von der Kasse der Niederhornbahn im Berner Oberland zu Nau.ch.
Die aktuelle Wetterlage «ist unser Kapital», so Jenni. Die Standseilbahn auf den Beatenberg sowie die Gondelbahn aufs Niederhorn sind noch bis am 10. November geöffnet. Danach steht die Revision an.
Auch die Bergbahnen Stoos SZ profitieren vom Wetter und verlängern die Saison der Sesselbahn Klingenstock bis zum 10. November – also um eine Woche. «Da speziell im Frühling und Herbst viel schlechtes Wetter herrschte, freut es uns umso mehr, dass wir unseren Gästen nun sonnige Ausflüge auf den Stoos ermöglichen können», sagt Martin Langenegger, Geschäftsführer der Stoosbahnen AG.
Am Montag haben auch die Bergbahnen Sörenberg beschlossen, die Saison am Brienzer Rothorn zu verlängern. «Sonnenhungrige haben am kommenden Wochenende nochmals Gelegenheit, die Aussicht auf dem höchsten Luzerner Berg zu geniessen», heisst es in der Medienmitteilung. Auch die Rodelbahn werde am Wochenende ab 13 Uhr in Betrieb sein.
Sommer- und Wintersaison wegen Wetter fliessend?
Im Gebiet Flumserberg SG konnte die Sommersaison wegen des schönen und stabilen Wetters ebenfalls verlängert werden. «Am 20. Oktober haben wir den täglichen Betrieb abgeschlossen, seither öffnen wir jeweils an den Wochenenden je nach Witterung», erklärt Katja Wildhaber, Geschäftsleitungsmitglied der Bergbahnen Flumserberg.
Das hatte zur Folge, dass die Rodelbahn sowie die Sesselbahn Chrüz am 26. und 27. Oktober sowie am ersten November-Wochenende offen waren. Dieser Entscheid hat sich ausbezahlt: «Wir hatten sehr viele Gäste», freut sich Wildhaber.
Die Verantwortlichen haben nun beschlossen, diese beiden Bahnen auch am kommenden Wochenende vom 9. und 10. November zu öffnen. Alle anderen Anlagen am Flumserberg sind mitten in der Wintervorbereitung.
Es könnte sogar soweit kommen, dass Sommer- und Wintersaison am Flumserberg fast Hand in Hand gehen. «Ist der Schnee einmal da, sind wir in drei bis vier Tagen parat für den Start in die Wintersaison», so Wildhaber.
Zwischensaisons werden immer wichtiger
Die Flexibilität der Bergbahnen werde in Zukunft noch wichtiger, erklärt der Dachverband Seilbahnen Schweiz auf Anfrage. «Die Schultersaisons Herbst und Frühling gewinnen zunehmend an Bedeutung.»
Denn seit der Corona-Pandemie habe sich die Sehnsucht nach frischer Luft, nach «Sonne tanken» und Bewegung im Freien verstärkt.
Daher sei es für jene, welche die Herbstsaison nun spontan verlängern können, ein grosses Plus, den Betrieb noch laufen lassen und damit die teils stark verregnete Saison verbessern zu können, sagt Barbara Gnägi, Projektleiterin Kommunikation.
