Wetter: Nächste Regenfront erreicht die Schweiz
Die nächste Regenfront erreicht uns, die Situation wird sich über Nachtverschärfen. An mehreren Seen ist die Gefahrenlage auf sehr gross heraufgestuft worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die starken Regenfälle haben die Hochwassersituation in der Schweiz dramatisch verschärft.
- Beim Thuner-, Bieler- und Vierwaldstättersee gilt die höchste Gefahrenstufe 5.
- Stufe 4 gilt für: Rhein, Reuss, Zürichsee sowie Brienzersee.
04.12: Laut «SRF Meteo» sind bereits wieder 10 bis lokal 30 mm Regen gefallen. Und die Niederschläge sind noch nicht vorbei. «Nach den neuesten Modellen aber wahrscheinlich etwas weniger intensiv als gestern noch erwartet», schreiben die Meteorologen auf Twitter.
03.00: Zwischen Luzern und Engelberg kommt es laut der SBB zu Einschränkungen im Bahnverkehr. Wegen des Unwetters ist mit Verspätungen und Zugausfällen zu rechnen. Die Dauer der Einschränkung ist bisher unklar.
Auch auf der Strecke Luzern – Meiringen sorgt das Hochwasser für Probleme. Wegen Erdrutschgefahr kommt es zwischen Belp und Thun zu Behinderungen. Wegen Unwetterschäden fallen auf der Strecke Zürich HB – Uetliberg alle Züge aus. Auch zwischen Zürich Oerlikon und Baden muss mit Zugausfällen und Verspätungen gerechnet werden.
01.47: Laut der «Luzerner Zeitung» dürfte der Vierwaldstättersee am Donnerstag die kritische Pegelgrenze überschreiten. Es sei jedoch noch nicht klar, ob das Hochwasser schon am Mittag oder erst am Nachmittag komme, schreibt die Zeitung. Die Feuerwehr bereitet sich entsprechend vor. Laut dem Luzerner Kommandanten Theo Honermann werden zuerst alle Brücken ausser der Seebrücke gesperrt. Das passiert dann, wenn der Seepegel auf 435 Meter steigt. Honermann sagt in dem Bericht, wer nicht zum Arbeiten oder für Erledigungen nach Luzern kommen müsse, solle besser zu Hause bleiben.
21.50: Die Sanitätspolizei hat am Dienstag Schafe aus der Saane gerettet, wie ein Video auf Twitter zeigt. Der Fluss erreichte gestern Abfluss-Spitzenwerte von 658 Kubikmeter pro Sekunde.
Gestern rückte die Sanitätspolizei nach Ferenbalm an die Saane aus, um in Not geratene Schafe zu retten. Die Tiere konnten sich nicht selber in Sicherheit begeben. Mit Unterstützung der Feuerwehr Regio Laupen konnten die Schafe gesund an Land gebracht werden. pic.twitter.com/T37T7aNzb6
— Schutz und Rettung Bern (@schutzrettungbe) July 14, 2021
20.55: Die nächste Regenfront breitet sich bereits über der Alpennordseite aus, wie «Meteonews» auf Twitter schreibt. Die Hochwassersituation werde sich über Nacht weiter verschärfen.
19.10: Bundesrat Guy Parmelin mahnt zur Vorsicht. «Die Stürme, die unser Land verwüsten, sind besorgniserregend. Die Gefahr von Überschwemmungen nimmt zu», schreibt der Bundespräsident auf Twitter. Ausserdem bedankt sich Parmelin «bei allen, die für die Sicherheit der Bevölkerung sorgen».
Les #intempéries qui ravagent notre pays sont inquiétantes. Les risques d'inondation augmentent. Je remercie infiniment tous ceux qui assurent la sécurité de la population. Restons solidaires et, surtout, soyez prudents !
— Guy Parmelin (@ParmelinG) July 14, 2021
18.10: Der Pegel des Vierwaldstättersee stieg am Mittwoch weiter an, aber deutlich langsamer als am Vortag. Von Mitternacht bis um 15 Uhr stieg der Seespiegel um rund 10 Zentimeter auf 434,73 Meter über Meer.
Beim Jahrhunderthochwasser von 2005 war der Pegel bis auf 435,23 Meter über Meer gestiegen. Angesichts der angekündigten Regenfälle könne ein solches Hochwasser nicht mehr ausgeschlossen werden, teilte die Stadt Luzern mit.
Kanton Bern befürchtet Überschwemmungen wie im Jahr 2005
16.45: Der Kanton Bern geht davon aus, dass die Hochwassergrenzen am Thunersee, in Bern und am Bielersee in den nächsten Tagen teilweise deutlich überschritten werden. Am Bielersee geht er von Überschwemmungen aus, welche ausfallen könnten wie im Jahr des Jahrhunderthochwassers 2005.
Wie die Berner Staatskanzlei am Mittwoch mitteilte, ist am Bielersee mit einem Überschreiten der Hochwassergrenze um 25 bis 65 Zentimeter zu rechnen. Die Experten gehen davon aus, dass am Bielersee die Hochwassergrenze im Verlauf des Donnerstags überschritten wird und der höchste Pegel am Samstag erreicht ist.
Am Thunersee erwarten die Fachleute laut der Berner Staatskanzlei ein Anschwellen des Sees auf 25 bis 40 Zentimeter über der Hochwassergrenze. Die Aare in Bern dürfte laut dem Kanton Bern eine Abflussmenge von 500 bis 560 Kubikmetern pro Sekunde erreichen.
Zum Vergleich: Bei den Jahrhunderthochwassern von 1999 und 2005 beförderte die Aare in Bern jeweils knapp über 600 Kubikmeter pro Sekunde.
Gefahrenstufe für Aare in Bern auf 4 erhöht
16.20: Die Lage an der Aare hat sich verschärft. Für den Abschnitt zwischen Thuner- und Bielersee gilt neu die Gefahrenstufe 4 (Grosse Gefahr).
15.43: Am Mittwochmorgen kam es in einem Keller an der Seestrasse in Flüelen UR zu einem Wassereinbruch. Dabei wurde ein Heizöltank überflutet, wie die Kantonspolizei Uri schreibt.
Danach sei durch die Entlüftung des Tanks eine unbekannte Menge Heizöl in den Urnersee geflossen. Durch die Chemiewehr Uri wurde umgehend eine Ölsperre ausgelegt und das Öl in der Uferzone gebunden.
14.14: Thun hat eine Hochwasser-Hotline in Betrieb genommen. Dort nimmt Schutz und Rettung Thun ab Mittwochnachmittag Fragen aus der Bevölkerung entgegen. Die Hochwasser-Hotline lautet 033 225 35 20. Die Hotline ist am Mittwoch bis 22 Uhr bedient und ab Donnerstagmorgen ab 7 Uhr.
Aufgrund der prognostizierten Regenfälle ist damit zu rechnen, dass der Seepegel weiter steigt. Für den Thunersee gilt darum seit Mittwochmittag eine sehr grosse Hochwassergefahr (Gefahrenstufe 5) gemäss Bundesamt für Umwelt. Der Bevölkerung in besonders gefährdeten Gebieten wie den Quartieren Gwatt, Dürrenast und Innenstadt werde empfohlen, die Keller weiter zu kontrollieren und Wertgegenstände in höhere Lagen zu bringen.
Bootsplatzbesitzerinnen und -besitzern werde ebenfalls empfohlen, die Situation an ihren Bootsplätzen zu überwachen und die Anbindung der Schiffe anzupassen.
12.18: Nun sind die Pegel des Bieler- und Thunersee auch bedrohlich hoch gestiegen. Gemäss den Naturgefahrenportal des Bundes gilt für die beiden Seen die Gehrenstufe 5 (sehr grosse Gefahr).
In Nidau am Bielersee ist der See über die Ufer getreten.
Mittlerweile richtig krass hier in Nidau am #Bielersee. Die Schüss und die #Aare bringen weiterhin viel Wasser in den See. #Hochwasser #Unwetter @watson_news @20min @Blickch @srfmeteo pic.twitter.com/XmtRjZyC5F
— klar gitts schlimmers (@Eutschgi) July 14, 2021
Überschwemmungsrisiko bleibt erhöht
11.49: Der Pegel der Aare in Thun liege noch deutlich unter der Schadengrenze. In der Thuner Innenstadt hatte die Feuerwehr am Wochenende an neuralgischen Punkten mobile Hochwasserschutzsperren aufgebaut. Auch die Stadt Bern traf Vorkehrungen.
Die Pegelstände von Rhein, Aare, Reuss und Limmat sind leicht unter die Höchstwerte der vergangenen 24 Stunden gesunken. Das Überschwemmungsrisiko bleibt erhöht.
11.04: Der Bund stuft auf dem Naturgefahrenportal grosse Teile der Schweiz auf die Stufe 3 (erhebliche Gefahr) hoch. Neu ist der Raum entlang der Alpen und der Jura orange eingefärbt. Weiterhin prekär ist die Lage am Vierwaldstättersee (Gefahrenstufe 5) sowie am Rhein, Reuss, Zürichsee sowie Thuner-, Brienzer- und Bielersee (Gefahrenstufe 4).
10.19: Wegen Erdrutschgefahr sind die Berner S-Bahn-Linien 4 und 44 seit Mittwochmorgen zwischen Burgistein und Uetendorf unterbrochen. Es ist auf diesen Linien mit Verspätungen und Zugausfällen zu rechnen. Die Betreiberin BLS will einen Bahnersatzbus-Dienst aufziehen.
Zuger Haus-Besitzer entkommt Erdrutsch im Garten knapp
10.04: In Oberägeri ZG ist nach einem Hangrutsch vom Dienstagabend der Bewohner einer bedrohten Liegenschaft evakuiert worden. Der Murgang sei um 20 Uhr bis in den Garten des Hauses vorgedrungen, teilte die Zuger Polizei am Mittwoch mit. Das betroffene Gebiet werde überwacht.
09.57: Der Grimsel- und der Sustenpass, welche am Dienstag wegen der Gefahr von Murgängen geschlossen wurden, sind am Mittwochmorgen wieder geöffnet worden.
Im Berner Haslital verkehrt die Zentralbahn seit Dienstagabend wieder zwischen Meiringen und Brienzwiler. Diese Strecke war wegen Hochwassers am Dienstagmorgen gesperrt worden.
Ebenfalls wieder frei ist die Bahnstrecke zwischen Thörishaus BE und Flamatt FR, wo am Dienstagmorgen eines der beiden Geleise von Schlamm bedeckt wurde.
09.41: Die Bahnen verkehren in Obwalden wegen des Hochwassers nur eingeschränkt. Die Strecke zwischen Hergiswil NW und Sarnen OW sei am Mittwochmorgen gesperrt worden, nachdem die Sarner Aa die Platte einer Bahnbrücke überspült habe. Auch sei in Alpnachstad wegen des Hochwassers ein Bahnbetrieb nicht möglich.
Im Kanton Uri hat sich die Lage verbessert. Im Urserental, wo am Dienstag der Bahnverkehr zwischen Andermatt und Realp eingestellt worden war, verkehren die Züge wieder.
Schifffahrt auf dem Rhein in Basel eingestellt
09.33: Nebst dem Vierwaldstättersee (Gefahrenstufe 5) spitzt sich die Lage auch entlang des Rheins zu. Die Schifffahrt auf dem Fluss bei Basel wurde eingestellt.
08.23: In Luzern und im Kanton Zug hat sich die Hochwassergefahr auf Mittwoch weiter verschärft. In Luzern sind mehrere Brücken gesperrt, in Zug bereitet der Reussdamm Sorge.
Der Pegel des Vierwaldstättersees ist seit Dienstagabend um rund 20 Zentimeter gestiegen und lag am Mittwoch rund ein Meter über dem normalen Pegel. Seit Dienstagabend gilt für den Vierwaldstättersee die höchste von fünf Gefahrenstufen.
Das viele Wasser, das die Reuss mit sich führt, sorgt auch im Kanton Zug für Probleme. In der Gemeinde Hünenberg ZG könnte der Reussdamm bei der aktuellen Wassersituation brechen. Für die Jugendlager im Kanton Zug bestehe derzeit aber keine Gefahr.
08.18: Nach dem Unwetter in der Nacht auf Dienstag sind die meisten Schäden auf den Zürcher Strassen behoben. Das VBZ-Netz ist mehrheitlich wieder normal in Betrieb.
Probleme gibt es jedoch noch zwischen Albisriederplatz und Albisrieden, wo Busse statt Tram fahren. Wie die VBZ am Mittwoch mitteilten, kommt es dort zu Wartezeiten. Die Buslinie 40 vom Bucheggplatz nach Seebach ist zudem weiterhin eingestellt.
08.14: Im Bahnverkehr gibt es noch immer jegliche Einschränkungen wegen der Unwetter. Die Verbindung zwischen Saignelégier und Glovelier im Jura ist immer noch eingeschränkt. Ebenso der Zugverkehr zwischen Zürich Oerlikon und Baden.
Auch die Zentralbahnverbindungen zwischen Luzern – Engelberg und Luzern – Meiringen sind eingeschränkt. Betroffen ist auch die Linie Freiburg und Romont FR.
04.51 Uhr: Im Tessin wurde die Hauptstrasse Bellinzona-Airolo zwischen Giornico und Nivo nach einem Steinschlag in beide Richtungen gesperrt werden.
Wetter: Trocken, aber Lage bleibt angespannt
Nach den starken Unwettern und dem Dauerregen am Dienstag hat sich die Lage in der Schweiz am Mittwoch zwischenzeitlich beruhigt. Vielerorts bleibt das Wetter am Mittwoch trocken.
Doch die Hochwasser-Lage bleibt trotzdem angespannt. Und sie dürfte sich in den kommenden Tagen wegen dem Wetter verschärfen. Bereits für Mittwochabend und in der Nacht auf Donnerstag sind die nächsten Niederschläge gemeldet.
Bereits brenzlig ist die Situation rund um den Vierwaldstättersee. Dort steht die Gefahrenstufe auf sehr gross. Angespannt bleibt die Lage am Rhein, Reuss, Zürichsee, Thuner-, Brienzer-, und Bielersee. Dort gilt grosse Gefahr.