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Whatsapp und Insta down – so stark leiden die User

Aline Klötzli
Aline Klötzli

Zürich,

Bei Whatsapp und Instagram ging am Mittwochabend zeitweise gar nichts mehr. Sind wir ohne die Dienste aufgeschmissen? Eine Medienforscherin ordnet ein.

Whatsapp Instagram
Eine junge Frau ist an ihrem Handy auf Whatsapp aktiv. Doch was passiert, wenn der Messagedienst ausfällt? - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Whatsapp und Instagram waren am Mittwochabend zeitweise down. Für viele frustrierend.
  • Eine Medienforscherin erklärt, warum das für einige User so schlimm ist.
  • Viele haben nämlich Angst davor, etwas zu verpassen.

Whatsapp und Instagram fielen am Mittwoch vorübergehend aus. Userinnen und User weltweit waren davon betroffen.

Hannah S.* war eine davon – für sie war das Ganze nicht nur ärgerlich. Sie fand die soziale Isolation, die die Störung mit sich brachte, sogar gruselig.

Gegenüber Nau.ch sagt sie: «Irgendwie ist es total komisch zu merken, wie wenig es braucht, dass nichts mehr stimmt. Ich bin so angewiesen auf die Kommunikation mit meinen Freunden und Freundinnen und das Checken von Instagram

Haben Sie den Ausfall von Whatsapp und Instagram mitgekriegt?

Auch wenn es nur eine Stunde war, findet Hannah: «Digitale Kommunikation ist heute so allgegenwärtig, dass es gruselig ist, wenn sie wegfällt.»

Tatsächlich werden Whatsapp und Instagram in der Schweiz rege genutzt. Egal, ob als Informationskanal oder zur Unterhaltung – die Dienste sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Kein Wunder, ist es für viele frustrierend, wenn sie kurz ausfallen.

«Haben Angst, etwas zu verpassen»

Medienforscherin Kiran Kappeler von der Universität Zürich erklärt auf Anfrage: «Wenn solche Dienste kurzfristig ausfallen, führt dies vor allem zu Ärger und Frustration.»

Bereits vor zwei Jahren kam es bei Whatsapp und Instagram schon mal zu einer grösseren Störung. Damals aber über mehrere Stunden hinweg.

Eine Nau.ch-Leserin besinnt sich: «Daran kann ich mich noch relativ gut erinnern, weil ich die ganze Zeit wegen eines Typen auf Whatsapp war. Also ich habe immer gehofft, dass er mir schreibt. Und war dann richtig angespannt, dass ich nicht checken konnte.»

Dieses Phänomen beschreibt auch die Medienforscherin – es nennt sich «FoMO» (Fear of Missing Out, Deutsch: Angst, etwas zu verpassen). «Wir sind plötzlich nicht mehr erreichbar oder haben Angst, etwas zu verpassen.» Genau das seien wichtige Treiber dafür, dass die Dienste so oft und regelmässig genutzt werden.

Wenn eine solche Plattform längerfristig oder ganz wegfällt, dann dürfte es lediglich zu einer Verschiebung kommen. Das passiert beispielsweise auch, wenn ein Dienst die Bedürfnisse der Userinnen und User nicht mehr erfüllt.

Das habe man bei X, früher Twitter, gesehen. Viele seien mit der Plattform nicht mehr zufrieden gewesen und hätten sie deshalb verlassen. «Stattdessen haben sie zu Diensten wie Bluesky, Threads oder Mastodon gewechselt», so Kappeler. Ähnlich könne es also auch sein, wenn Instagram und Whatsapp plötzlich verschwinden.

Teenies flüchten vor negativen Gefühlen

Spannend: Über 80 Prozent der 15-Jährigen nutzen soziale Netzwerke täglich. Davon weisen etwa sieben Prozent eine problematische Nutzung auf, wie Daten aus dem Jahr 2022 von «Sucht Schweiz» zeigen.

Dabei werden soziale Netzwerke häufig genutzt, um vor negativen Gefühlen zu flüchten. Nicht wie gewohnt Zugriff auf Social Media zu haben, könne unter anderem zu Unsicherheit führen, heisst es auf Anfrage. Allerdings gehe man davon aus, dass die meisten User kein Problem damit haben, wenn dies nur von kurzer Dauer ist.

Kommentare

User #6052 (nicht angemeldet)

Die armen Tröpfe, mir kommen gleich die Tränen.

User #4811 (nicht angemeldet)

Muss ein ziemlich ödes Leben sein, wenn man wegen WhatsApp-Down leidet.

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