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Wolf: Schützer jubeln über harte Wilderei-Verfolgung in Ungarn

Yannick Zimmermann
Yannick Zimmermann

Bern,

Der aus der Schweiz ausgewanderte Wolf «M237» wurde in Ungarn von einem Buben (9) erschossen. Die Täterschaft ist indes gefasst. Schweizer Wolfsschützer jubeln.

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Der Wolf «M237» wanderte fast 2000 Kilometer von Graubünden nach Ungarn und wurde nun dort getötet. (Archivbild) - sda - Amt für Jagd und Fischerei GR

Das Wichtigste in Kürze

  • Im April wurde der aus der Schweiz ausgewanderte Wolf «M237» in Ungarn erschossen.
  • Vergangene Woche, also schon vier Monate später, wurden die Täter verhaftet.
  • Schweizer Wolfsschützer jubeln darüber, dass Wilderei in Ungarn «ernsthaft verfolgt» wird.

Im vergangenen April wurde der aus der Schweiz nach Ungarn eingewanderte Wolf «M237» getötet. Offenbar wurde das zweijährige männliche Tier von einem neunjährigen Buben erschossen.

Der Vater soll dem Kind seine Jagdwaffe gegeben haben – mit dieser hat der Bub den Wolf dann angeblich erschossen. Ein weiterer Mann soll den Neunjährigen begleitet haben.

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Hier verhaftet die Polizei den Vater des Wolfs-Schützen (9). - Youtube/ PoliceHungary

Letzte Woche folgte dann die Verhaftung: Der Mann und der Vater wurden von der ungarischen Polizei gefasst. Beide befinden sich nun in Untersuchungshaft. Unklar ist noch, wo der Kadaver des Tiers geblieben ist.

Wolfsschützer loben Ungarn

Bei der «Gruppe Wolf Schweiz» ist die Freude über die Verhaftung gross. «Im Vergleich zur Schweiz scheinen die ungarischen Behörden Wilderei ernsthaft zu verfolgen», schreibt sie auf Twitter.

Wären die Täter hierzulande also ohne Strafe davongekommen? Der Wolf trug einen Sender. David Gerke von der «Gruppe Wolf Schweiz» glaubt: «Auch hierzulande wäre deshalb die Chance grösser gewesen als in anderen Wildereifällen, dass man den Täter gefasst hätte.» Das Hauptproblem sei, dass Wilderer in der Schweiz meist gar nicht erst erwischt werden.

Macht Ihnen der Wolf Angst?

Das Strafmass für Wilderei von Wölfen in Ungarn sei höher als in der Schweiz. «Das deutet darauf hin, dass man sie dort als gröberes Vergehen einstuft.» Hierzulande sei Wilderei von Wölfen bisher noch nie bestraft worden. Eine Ausnahme seien nur die Fälle, bei denen sich die Täter selbst anzeigten.

Für Gerke ist deshalb klar: «Es besteht ein Defizit in der Aufklärung von Wildereifällen an geschützten Arten.» Die Strafverfolgungsbehörden bräuchten die notwendigen personellen und finanziellen Mittel als auch die politische Unterstützung, um dieses zu beheben.

«Es wird jede Form von Wilderei verfolgt»

Nau.ch leitet die Vorwürfe der «Gruppe Wolf Schweiz», Wilderei «nicht ernsthaft» zu verfolgen, an mehrere Kantone weiter. Antwort gibt es lediglich vom Kanton Bern. Das Wallis und Graubünden lassen die Anfrage unbeantwortet.

Das Berner Jagdinspektorat widerspricht und stellt klar: «Im Kanton Bern wird jede Form von Wilderei verfolgt. Und es gab auch mehrere Fälle von strafrechtlichen Verurteilungen.»

Allerdings habe es im Kanton Bern bisher «noch keinen bekannt gewordenen Fall von Wolfswilderei» gegeben. Einzig 2016 sei es in der Grenzregion zum Kanton Freiburg zur Wolfswilderei gekommen. Der Vorfall wurde allerdings von den Freiburger Behörden untersucht.

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Kommentare

User #3804 (nicht angemeldet)

Mein Gott. Ein Wolf bewegt die Welt. Während hunderttausende Menschen von Armut oder Hunger betroffen sind. Ja, jubeln wir!

User #4527 (nicht angemeldet)

Der Ungare muss von CH Bauern min. 10'000.- belohnt werden...

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