Zahl der Bauernhöfe nimmt weiter ab
In der Schweiz sind die Anzahl Bauernhöfe in den letzten 20 Jahren stark zurückgegangen. Dafür sind die einzelnen Bauernhöfe grösser geworden.
Das Wichtigste in Kürze
- In 20 Jahren sind ein Drittel der Schweizer Bauernbetriebe verschwunden.
- Am meisten Betriebe gibt es im Kanton Bern, gefolgt vom Kanton Luzern.
- Immer mehr Betriebe starten mit biologischem Landbau.
Innerhalb von 20 Jahren sind in der Schweiz nahezu ein Drittel der Bauernbetriebe verschwunden. Die bestehenden Höfe sind allerdings durch Zusammenschlüsse grösser geworden. Die landwirtschaftliche Nutzfläche schrumpfte lediglich um 2,6 Prozent.
Im vergangenen Jahr haben in der Schweiz 50'038 Betriebe mit einer landwirtschaftlichen Nutzfläche von 1,05 Millionen Hektaren 150'100 Personen beschäftigt.
Die Zahl der Betriebe und der Beschäftigten ist 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 1,6 zurückgegangen. Das teilte das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag mit.
Am meisten Betriebe gibt es weiterhin in den Kantonen Bern (10'254), Luzern (4494), St. Gallen (3904) und Zürich (3258). Im vergangenen Jahr aufgegeben haben dabei allein in Bern 142 Betriebe. Starke Rückgänge gab es auch in Zürich (-88), Wallis (-89) und Luzern (-67).
Der Anteil der Betriebe mit einer Fläche von über 20 Hektaren hat sich nach BFS-Angaben auf 43 Prozent erhöht. Das über den Zeitraum der vergangenen 20 Jahren. 1999 hatten lediglich ein Viertel der Betriebe diese Grösse.
Betriebe setzen vermehrt auf Bio-Produkte
Immer mehr Betriebe wenden sich dem biologischen Landbau zu. 2019 arbeiteten 7284 Betriebe nach den Bio-Richtlinien. Das sind 3,6 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Biolandbau wird inzwischen auf 16 Prozent der Flächen betrieben.
Die landwirtschaftliche Nutzfläche bestand im vergangenen Jahr mehrheitlich aus Naturwiesen und Weideland (605'700 Hektaren oder 58 Prozent der gesamten Fläche). Auf 38 Prozent der Fläche wurde Ackerbau betrieben. Ausserdem wurde auf 13'400 Hektaren Rebbau betrieben und 7000 Hektaren bestanden aus Obstanlagen.
Wie bereits in den Vorjahren nahmen auch im vergangenen Jahr die Rindviehbestände weiter ab (-1,2 Prozent). Besonders stark ist dieser Trend bei den Milchkühen. 2019 lag ihr Bestand noch bei 554'600 Tieren oder 1,7 Prozent weniger als im Jahr davor. Seit 1999 sind die Milchkuhbestände um 19 Prozent gesunken und die Zahl der Zuchtbetriebe gar um 47 Prozent.
Mutterkuhhaltung liegt hingegen im Trend. Im vergangenen Jahr nahm ihre Zahl um 2,2 Prozent auf 128'300 zu. Innert 20 Jahren haben sich diese Bestände damit verdreifacht.
Beim Schweinefleisch gingen sowohl die Zahl der Produzenten (-5,7 Prozent) als auch die Tierbestände (-4,1 Prozent) zurück. Einen Aufschwung verzeichnete hingegen die Geflügelzucht (+2,5 Prozent). Praktisch unverändert blieben im vergangenen Jahr die Schaf- und Ziegenbestände.