Täglich strömen Touristen nach Zermatt VS, um das Matterhorn zu sehen. Übernachten tun jedoch nur wenige. In der Gemeinde wird deshalb eine Gebühr diskutiert.
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In Zermatt wird eine Eintrittsgebühr für Tagestouristen diskutiert. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Zermatt VS leidet unter der Flut von Tagestouristen.
  • Diese verstopfen die Strassen, bringen aber nur wenige Einnahmen.
  • Nun wird im Touristen-Hotspot eine Eintrittsgebühr diskutiert.
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Massentourismus wird in der Schweiz immer mehr zum Problem. Malerische Dörfer in den Alpen platzen aus allen Nähten. Die lokale Wirtschaft profitiert davon jedoch kaum, weil viele Touristen nur für einen Tag kommen.

Dieses Jahr wurde bekannt, dass Lauterbrunnen BE eine Eintrittsgebühr im Kampf gegen Overtourism plant. Nun wird eine solche offenbar auch im Wallis diskutiert. Genauer gesagt: in Zermatt.

Viele Touristen reisen jeweils nur an, um kurz das Matterhorn zu bestaunen. Dann ziehen sie wieder ab – ohne in der Gemeinde zu übernachten. Das sorgt bei den Einheimischen für Frust.

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Das Dorf Zermatt VS leidet unter Massentourismus.
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Viele kommen nur für einen Tag in die Gemeinde, um das Matterhorn zu sehen.
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Zur Wertschätzung in der Gemeinde tragen die Tagestouristen nur wenig bei.
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In der Gemeinde wird deshalb über die Erhebung einer Eintrittsgebühr diskutiert.
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Diese soll sich offenbar auf zwölf Franken belaufen.

Deshalb haben sich im letzten Frühling Mitglieder der Gemeinde- und Tourismusbehörde an einem Workshop getroffen. Dabei wurde Recherchen von Radio SRF zufolge über eine Taxe für Tagestouristinnen und -touristen diskutiert.

Wer nicht über Nacht in Zermatt bleibt, soll zwölf Franken bezahlen. Ausgenommen sind Lieferanten, Handwerker und Leute, die bei jemandem zu Besuch sind.

Geld soll in nachhaltige Projekte in Zermatt fliessen

Tagestouristen sollen so animiert werden, in den Hotels oder Ferienwohnungen abzusteigen. Denn die Eintrittsgebühr ist so hoch wie die Kurtaxe für Personen, die drei Tage in der Tourismus-Gemeinde übernachten. Das Geld soll via eine App eingenommen werden und in den Nachhaltigkeitsfonds der Gemeinde fliessen.

Noch ist die Eintrittsgebühr in Zermatt nicht in trockenen Tüchern. Der Sprecher von Zermatt-Tourismus erklärt, man prüfe immer wieder Massnahmen. Manche verfolge man weiter, andere nicht.

Warst du schon mal in Zermatt?

Mehrere Verantwortliche haben jedoch gegenüber dem Sender bestätigt, dass die Diskussion über die Erhebung einer Gebühr läuft. Aktuell wird diese offenbar rechtlich abgeklärt.

Venedig testet Gebühr schon

In Venedig wurde eine Taxe für Tagesgäste bereits testweise eingeführt. In einer ersten Phase mussten Besucher dieses Jahr fünf Euro Eintritt zahlen, um die Lagunenstadt zu betreten.

Auch nächstes Jahr will die unter Massentourismus leidende italienische Stadt an bestimmten Tagen eine Gebühr erheben.

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