Zu teuer geworden – Ösis vermissen Schweizer Ski-Gäste
Österreichische Skiorte leben von Touristen aus der Schweiz. Und ausgerechnet an ihnen mangelt es jetzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Österreichische Ski-Gebiete verzeichnen immer weniger Schweizer Gäste.
- Das ist ein Problem, denn diese machen einen grossen Teil aus.
- Der Grund: Die gestiegenen Preise.
Auch in Tiroler Skigebieten sind die Pisten gut gefüllt – jedoch zunehmend ohne Schweizer Gäste.
Laut SRF ist der Anteil der Schweizerinnen und Schweizer in den österreichischen Wintersportorten in den vergangenen Jahren deutlich gesunken: von 13 auf nur noch 10 Prozent.
2024 wurden insgesamt lediglich 156'000 Übernachtungen von Schweizer Gästen verzeichnet. Das ist besonders problematisch, da die Schweiz nach Deutschland und den Niederlanden die drittgrösste ausländische Gästegruppe stellt.
Hoher Preise als Hauptgrund
SRF führt den Rückgang vor allem auf steigende Kosten zurück. In der aktuellen Wintersaison kostet eine Tageskarte in Tirol rund 76 Euro. Ein Anstieg von fast neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Tatsächlich toben auch Österreicher wegen den hohen Preisen.
Gleichzeitig haben Schweizer Skigebiete in Qualität und Service zugelegt.
So lobt der Geschäftsführer der Bergbahnen Serfaus, Christof Schalber, die Investitionsfreudigkeit in die Infrastruktur der Schweizer: «Sie haben einen guten Job gemacht.»
Tourismusforscherin Monika Brandi von der Universität Bern bestätigt das Bild.
Schweizer Wintersportorte seien durch Angebote wie den «Magic Pass» attraktiver geworden.
Dieser ermöglicht den Zugang zu mehreren Skigebieten und verbessert so das Preis-Leistungs-Verhältnis für Wintersportler.
Corona und Inflation als zusätzliche Faktoren
Die Zahl der Schweizer Gäste liegt in vielen Tiroler Skigebieten nach wie vor unter dem Niveau von vor der Corona-Pandemie.
Das Skigebiet Serfaus-Fiss-Ladis beispielsweise zählte in der Wintersaison 2019 noch 212'000 Schweizer Gäste, so das SRF.
Während der Pandemie waren in Österreich viele Skigebiete für ausländische Besucher geschlossen.
In dieser Zeit blieben viele Schweizer in heimischen Skiorten – offenbar mit nachhaltigem Effekt.
Darüber hinaus sind die Preise in Österreich stärker gestiegen als in der Schweiz.
Lukas Heymich, Direktor des Tourismusverbands Serfaus-Fiss-Ladis, erklärt: Die kumulierte Inflation in Österreich sei seit 2018 rund 30 Prozent gestiegen.
In der Schweiz hingegen nur etwa sechs Prozent. Das schlägt sich zunehmend in den Skipasspreisen nieder.
Ausserdem könnte es dafür sorgen, dass sich Herr und Frau Schweizer lieber für ihre heimischen Pisten entscheiden.