Zürcher SVP-Nationalrat Roger Köppel kündigt Rücktritt an
Roger Köppel hat seinen Rücktritt aus dem Nationalrat angekündigt. Bei den kommenden Wahlen wird er nicht antreten.
Das Wichtigste in Kürze
- Roger Köppel, Zürcher SVP-Nationalrat, wird bei den kommenden Wahlen nicht antreten.
- Der 53-Jährige tritt aus dem Nationalrat zurück.
Roger Köppel, SVP-Nationalrat, kündigte diese Woche seinen Rücktritt aus dem Nationalrat an. Im Herbst wird der «Weltwoche»-Verleger und Chefredaktor nicht zu den Wahlen antreten.
Bis zu den Wahlen im Herbst werde er seine Arbeit als Nationalrat fortführen. Dann wolle er für neue Leute aus dem Kanton Zürich Platz machen. Das schrieb der 57-Jährige in einer Medienmitteilung am Freitag.
Roger Köppel will sich vermehrt seinem Unternehmen widmen
Die «Weltwoche» habe sich in den vergangenen Jahren erfreulich entwickelt. Er wolle künftig seine volle Aufmerksamkeit der Weiterentwicklung des Unternehmens widmen, hiess es.
Wie andere Printmedien kämpft die «Weltwoche» mit sinkenden Auflagenzahlen: 2011 waren es noch rund 78'000 Exemplare, 2014 nur noch 56'000. Gemäss eigenen Angaben waren es 2022 gar nur 38'000; die «Weltwoche» verzeichnet hingegen 3,8 Leser pro Ausgabe, was sie zu einer der meistbeachteten Zeitschriften der Schweiz macht.
Die «Weltwoche» sei «internationaler, vielfältiger und überparteilicher» geworden, lässt sich Köppel zitieren. Die täglichen Videoformate und die Meinungsvielfalt der «Weltwoche» seien gefragter denn je und erforderten daher seine volle Aufmerksamkeit.
Bekannt für provokante Aussagen
Im Februar 2015 trat Roger Köppel der SVP bei und erzielte bei den Wahlen im Herbst sogleich das beste Resultat: nicht nur auf der SVP-Liste, sondern schweizweit. Wie schon als Journalist machte sich Köppel auch als Politiker einen Namen mit provokanten Aussagen. Er wurde indes auch regelmässig zum Absenzenkönig gekrönt: Kein Nationalrat verpasste so viele Abstimmungen wie er.
Bei der Wiederwahl 2019 erzielte er erneut das Spitzenresultat. Der SVP dankt Köppel zwar, obwohl er deren Exponenten wie Toni Brunner oder Albert Rösti auch immer wieder kritisierte. Er werde die Werte der Partei unter anderem in seinen Vorträgen weiterhin vertreten. Ob Köppel auch Parteimitglied bleibt, geht aus der Mitteilung nicht hervor.