Zürich: Kopf der Casino-Gauner verurteilt
Nach einem ergaunerten Gewinn von 140'000 Franken, wurden die «Chinese Eleven» nun verurteilt. Die Gruppe hatte das Casino Zürich im März 2024 ausgetrickst.

Das Wichtigste in Kürze
- Im März 2024 ergaunerte sich eine Gruppe Chinesen einen Gewinn von 140'000 Franken.
- Durch einen Trick wusste sie, welche Karten als nächstes verteilt würden.
- Geschnappt wurden die «Chinese Eleven» wegen ihres eigenen Fehlers.
- Nun wurde der Drahtzieher der Casino-Gauner verurteilt.
140'000 Franken sahnten elf Chinesen im März 2024 im Zürcher Casino bei Punto Banco (Baccarat) ab. Wie durch Zauberei schienen sie genau zu wissen, welche Karten als nächstes gezogen und zugeteilt werden.

Doch wie bei so manchem Magier, steckte auch hier nur ein simpler, aber effektiver Trick dahinter. Die Chinesen hatten das Abheben der Karten mit der Schneidekarte gefilmt.
Jene hatten sie dabei so ausgeklügelt am Kartenstapel entlanggezogen, dass dieser sich minimal auffächerte und die Kartenwerte zeigte. Durch die sich leicht aufgedeckten Kartenecken, liess sich die Reihenfolge auf dem Film genau nachverfolgen.
Karten mit nahezu unsichtbarer Kamera gefilmt
Die Gruppe hatte dazu ein Mobiltelefon mit einer besonders unauffälligen Kamera genutzt, berichtet der «Tagesanzeiger». Während einer filmte, zogen die anderen die Aufmerksamkeit des Croupiers auf sich. Die Aufnahmen wurden von den Gruppenmitgliedern draussen im Wagen gesichtet, wodurch sich die Männer die Abfolge merken konnten.

Nach dem Gewinn von 140'000 Franken in nur drei Stunden, erlaubten sich die Gauner allerdings einen Fehler. Sie kamen am nächsten Tag wieder.
Ihr Betrug war bis dahin durch Sichtung der Überwachungsaufnahmen entdeckt worden – die Polizei erwartete die Gruppe.
«Chinese Eleven» erhalten bedingte Haftstrafen
Der in Italien lebende Drahtzieher soll gemäss Anklageschrift 50 bis 70 Prozent der Gewinne seiner Kumpanen eingestrichen haben.
Die Staatsanwaltschaft forderte für ihn eine einjährige bedingte Haftstrafe. In Anspielung auf den Film «Ocean’s Eleven», hatten die Ermittler der Gruppe zwischenzeitlich den Spitznamen «Chinese Eleven» verliehen.
Gemäss dem «Tagesanzeiger» erhielt der Drahtzieher letztlich eine bedingte Freiheitsstrafe von elf Monaten.
Er soll in China mit hunderttausenden Euro verschuldet sein, während er in Italien mit Niedrigstlohn unter minimalen Bedingungen lebe.
Seinen zehn Gauner-Kollegen wurde ein Strafmass zwischen vier und sechs Monaten ausgesprochen.