Die Ermittler bezeichnen den Fall intern als «Chinese Eleven»: Das Casino Zürich konnte eine chinesische Betrügerbande entlarven.
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Der Betrugscoup im Zürcher Casino endete mit einer Haftstrafe und Geldbussen. (Symbolbild) - Pexels /@Javon Swaby

Das Wichtigste in Kürze

  • In Zürich kam es zum grössten bekannten Fall von Betrug in der Schweizer Glücksspielszene.
  • Betrüger prellten das Casino um insgesamt 130'000 Franken.
  • Die Bande wurde beim dritten Betrugsversuch verhaftet.
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Am 26. März ereignete sich im Zürich Casino der grösste bekannte Fall von Betrug in der Schweizer Glücksspielszene.

Zwei Chinesen erschlichen gemeinsam mit Komplizen insgesamt 130'000 Franken. Sie spielten Punto Banco, ein Kartenspiel, bei dem es um hohe Einsätze geht. Das berichtet die «NZZ».

Der Trick: Ein Spieler filmte heimlich die Kartenfolge mit einem präparierten Mobiltelefon und gab sie an den zweiten weiter. Dieser setzte daraufhin strategisch und gewann. Die Masche ist seit Jahren bekannt. Anleitungen dazu sind sogar im Internet zu finden.

So schafften sie es 130'000 Franken zu stehlen – direkt unter den Augen des Personals im «Ober»-Haus in Zürich.

Videoüberwachung lässt die Masche auffliegen

Als sie am Abend des 27. März zum dritten Mal versuchen zu betrügen, wird das Personal misstrauisch. Casino-Direktor Marcus Jost sagt zur «NZZ»: «Wir konnten den Betrug mithilfe der Videoüberwachung und der wachsamen, erfahrenen Mitarbeitenden aufdecken.» Die Betrüger werden verhaftet.

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Im Frühling ereignete sich im Casino Zürich ein dreister Betrugsfall. - keystone

Die Geschichte erinnert an den Hollywood-Film «Ocean's Eleven», weshalb die Ermittler den Fall intern als «Chinese Eleven» bezeichnen. Doch im Gegensatz zu den Filmcharakteren sind Zeng und Chang keine professionellen Gauner, sondern Arbeiter aus der Textilindustrie.

Konsequenzen des Betrugs

Ein Chinese wird zu einer bedingten Freiheitsstrafe von vier Monaten verurteilt und muss 14'000 Franken Schadenersatz an das Casino zahlen. Ob er das kann, ist ungewiss. Laut Staatsanwaltschaft hat er weder ein ausreichendes Einkommen noch einen festen Wohnsitz in der Schweiz.

Der Fall des Hauptbeschuldigten wird voraussichtlich vor Gericht verhandelt. Inzwischen sind acht weitere Mitglieder der Bande mit Strafbefehlen verurteilt worden, allerdings sind diese noch nicht rechtskräftig.

Übrigens: Das Casino hat auf den Vorfall reagiert und zusätzliche Sicherheitsmechanismen eingebaut.

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