Zürich: «Taxi-Anbieter Bolt bezahlt keine Beiträge für die AHV»
Das Taxigeschäft in Zürich wird seit Jahren durch den konkurrierenden Fahrdienstleister Uber geschmälert. Mit Bolt kommt ein neuer Billig-Konkurrent hinzu.

Das Wichtigste in Kürze
- Fahrdienstleistungsunternehmen gefährden mit Billigangeboten das Taxigeschäft.
- In Zürich machte bislang Uber den Taxifirmen Konkurrenz.
- Mittlerweile ist auch Billiganbieter Bolt in das Geschäft mit eingestiegen.
- Laut Unia bezahlt Bolt nicht einmal Beiträge für die AHV.
Der neue Taxi-Anbieter Bolt setzt nicht nur das Zürcher Taxigeschäft, sondern auch einen bewährten Konkurrenten der Taxifirmen unter Druck.
Auch Uber kämpft mit den Tiefstpreisen von Bolt. Dabei war es in der Vergangenheit noch Uber, gegen den die Taxibranche in Zürich und der Restschweiz demonstrierte. Der Wind hat sich etwas gedreht.

Die Gewerkschaft Unia sieht laut «SRF» eine Gefahr vor allem für die Arbeitsbedingungen in der Taxibranche: Die «aggressive Preispolitik» erfreue zwar die Kundschaft, sorge allerdings auch für Niedriglöhne.
Laut Unia-Kommunikationsleiterin Nicole Niedermüller sei ein Stundenlohn von zwölf Franken im Taxigeschäft keine Seltenheit. Nach Einschätzung der Unia sei jeder zweite Taxifahrer auf Sozialhilfe angewiesen.
Bei Bolt sind die Fahrer wie bei Uber selbstständig erwerbend, gelten nach einem Gerichtsentscheid jedoch als Angestellte.
Kontrolliert der Kanton Zürich überhaupt?
Niedermüller kritisiert gegenüber «SRF», dass Bolt sich jedoch weigere, seinen Pflichten als Arbeitgeber nachzukommen. Die Beschäftigten seien nicht bei den Sozialversicherungssystemen angemeldet. Und Bolt bezahle keine Beiträge für die AHV,
Sie wünscht sich eine Kontrolle der Arbeitsbedingungen durch den Kanton.
Die Zürcher Volkswirtschaftsdirektion äussert sich gemäss dem «SRF» aber lediglich zu der Lage bei Uber: Dort würden die Löhne, Melde- und Bewilligungspflichten überprüft.