Klimaaktivistinnen: «Der Kampf für Klimagerechtigkeit geht weiter!»

Gestern Dienstag wurde das Aktivisten-Lager auf dem Hügel Mormont bei Eclépens VD aufgelöst. Nun melden sich Klimaaktivisten in einem Gastbeitrag zu Wort.

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Demonstranten werden von der Polizei aus dem Areal begleitet. - Nau.ch/Aydemir Hüseyin

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Oktober 2020 besetzten Aktivistinnen und Aktivisten den Hügel Mormont im Kanton Waadt.
  • Gestern Dienstag startete die Polizei die Räumungsaktion – mit Grossaufgebot.
  • Drei Klimaaktivistinnen erklären nun, weshalb der Kampf ums Klima noch nicht vorbei ist.

Lafarge-Holcim baggert weiter den Mormont-Hügel ab. Hunderte Aktivist*innen leisten seit fünf Monaten Widerstand gegen die Gewalt von einem der klimaschädlichsten Grosskonzerne.

Polizei Klima-Aktivisten
Polizisten führen eine Klima-Aktivistin ab. - Nau.ch/Aydemir Hüseyin

Nun wurde das Gelände geräumt, damit das für die Zementproduktion essenzielle Kalkgestein am Mormont-Hügel weiterhin abgetragen werden kann. Die ZAD de la Colline mag geräumt sein, doch der Kampf für Klimagerechtigkeit geht weiter!

LafargeHolcim - Die gewaltsam Zerstörung der Umwelt

LafargeHolcim ist einer der grössten Zementhersteller weltweit und ist dadurch eines der umweltschädlichsten Unternehmen der Welt. In den Schweizer Zementwerken werden laut Bundesamt für Umwelt jährlich rund 1,7 Millionen Tonnen CO2 emittiert. Beim Betrieb der Öfen zum Schmelzen des Kalkgesteins fallen weitere 0,7 Tonnen CO2 pro Jahr an. Zusammen macht das gut 5 Prozent der inländischen Treibhausgasemissionen aus.

Mormont
Polizisten führen ein Aktivisten vom Gelände ab. - Nau.ch/Aydemir Hüseyin

Mit der Ausweitung des Steinbruchs am Mormont-Hügel in Éclépens wird jedoch mit dem Kalksteinabbau nicht nur die Klimakrise befeuert, sondern auch das einzigartige Ökosystem auf der Spitze des Mormonts zerstört. Das vom Steinbruch gefährdete Gebiet, welches im Bundeslandschaftsinventar aufgeführt ist, gilt als eines der reichsten Floragebiete im Zentraljura.

Mit dem verantwortungslosen Handeln von LafargeHolcim und der Zerstörung des Mormonts gehen nicht nur geschützte Orchideenarten zugrunde, sondern auch unsere Lebensgrundlagen. Das, weil dem Konzern kurzfristiger Profit wichtiger ist, als eine nachhaltige Wirtschaft.

ZAD de la Colline - der Widerstand am Mormont-Hügel

Lang versuchte die Klimabewegung auf dem juristischen Weg, gegen die zerstörerische Gewalt von LafargeHolcim vorzugehen. Letzten Oktober besetzten Aktivist*innen den Mormont-Hügel, um das weitere Abtragen des Kalkgesteins physisch zu verhindern. Es wurde dort eine radikal ökologische und soziale Gemeinschaft aufgebaut.

Mormont
Der Steinbruch am Hügel Mormont. - zVg

Die Aktivist*innen haben den Anspruch basisdemokratisch, ökologisch, antirassistisch und feministisch zu funktionieren. Leider sieht der Grosskonzern in den Aktivist*innen keine Menschen, die für ihre Zukunft einstehen. Sondern nur ein Hindernis, das es zu überwinden gilt. Er stellt seinen Profit über das Wohlbefinden der Menschen, indem er die Klimakrise weiterhin vorantreibt.

Mormont
Ein Aktivist im Lager auf dem Hügel Mormont. - zVg

Der Kampf für eine ökologische und soziale Zukunft ist mit der Räumung der Aktivist*innen nicht beendet. In den nächsten Monaten wird die Klimagerechtigkeitsbewegung mit Streiks und Demonstrationen, direkten Aktionen und Events, die Klimakrise ins Zentrum unseres Handelns rücken. Das nächste Mal geht die vereinte Klimabewegung am 21. Mai zurück auf die Strasse.

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