SVP-Steinemann über die Zuwanderung in der Schweiz
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz hat die Zuwanderung in den letzten Jahren stark zugenommen.
- SVP-Nationalrätin Barbara Steinemann sieht darin eine gewaltige Herausforderung.
- Die Zürcher Politikerin befürwortet die Begrenzungsinitiative.
Bekanntlich hat die Zahl der Menschen in der Schweiz rasant zugenommen: Allein 1 Mio. in den letzten 13 Jahren – und zwar netto. Genau genommen waren es 1,8 Mio. neue Zuwanderer und 800 000 Personen, welche die Schweiz in dieser Zeitspanne verlassen haben.
Während hierzulande gegenüber 1990 die Einwohnerzahl um 26,2% gewachsen ist, erfolgte dasselbige in Deutschland bloss zu 4%. Das ist eine gewaltige Herausforderung für die Integrationskraft der Schweiz.
Für die Zukunft haben die Statistiker beim Bund drei Szenarien erarbeitet: Läuft die Wirtschaft in der EU in den kommenden Jahren nicht immer rosig, so werden mehr Europäer ihr Glück in der Schweiz versuchen: Die 10 Mio. Schweiz würde in diesem Falle bereits 2030, also in 10 Jahren, Realität. 11 Mio. Einwohner sind dann für 2045 prophezeit.
Mangels eines Steuerungsmechanismus ist die Bevölkerungsentwicklung der Schweiz fast ausschliesslich von den EU-Staaten und deren Wirtschaftslage abhängig. Die deutsche Automobilbranche, die französischen Gewerkschaften oder die Schulden der Griechen bestimmen, wie sich diesbezüglich unser Land entwickelt.
Der Einzelne hat nichts von der Zuwanderung
Oft wird von den Befürwortern der Personenfreizügigkeit behauptet, die Einwanderung wirke sich positiv auf das Wirtschaftswachstum aus. Mehrere Studien der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich kamen indes zum Schluss, dass die Schweizer Wirtschaft zwar von Jahr zu Jahr mehr umgesetzt hat, aber der erwirtschaftete Wohlstand muss wegen der zusätzlichen Personen unter immer mehr Einwohnern aufgeteilt werden.
So ist das Bruttoinlandprodukt pro Kopf, die meines Erachtens massgebende Kennziffer für gesundes Wachstum des Wohlstandes, seit Einführung der Personenfreizügigkeit kaum gewachsen.
Just in jenen Kantonen, in denen die Zuwanderung besonders hoch war – Zürich, Aargau, Freiburg und Genf – war das Wirtschaftswachstum pro Kopf gar rückläufig, während in den Kantonen mit dem geringsten Wachstum – Nidwalden, Jura, Appenzell-Innerrhoden und Neuenburg - das PIB pro Kopf positiv ausfiel.
Die exzessive Zuwanderung von durchschnittlich 60'000 bis 80'000 Personen bis ins Jahr 2015, die nun aufgrund der guten Wirtschaftslage in Europa auf 55'000 jährliche Einwanderung gesunken ist, bringt dem durchschnittlichen Einwohner in der Schweiz nichts.
Permanenter Landverschleiss, dichtere Besiedlung, Hochhäuser, immense Investitionen in die Infrastruktur, mehr Lärm, Energieverbrauch, Abfall, Pendler, Strassen und Flugverkehr, noch mehr Gedränge in den Stosszeiten, kurz: mehr von allem. Wer der Schweiz Sorge tragen will, muss am kommenden 17. Mai 2020 Ja zur Begrenzungsinitiative sagen.