Thomas Matter (SVP) zur 13. AHV-Rente: AHV retten – nicht ruinieren!
In seiner neusten Nau.ch-Kolumne schreibt Nationalrat Thomas Matter, dass das Volk bei der 13. AHV-Rente das finanzielle Wohl der Gemeinschaft bedenken sollte.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 3. März stimmt das Schweizer Stimmvolk über eine 13. AHV-Rente ab.
- Nau.ch-Kolumnist Thomas Matter hält die Vorlage für unfair und sozial nicht vertretbar.
- Er sagt, das Stimmvolk sollte das finanzielle Gemeinwohl dem Eigeninteresse überordnen.
Noch vor kurzem wurde die direkte Demokratie in der Schweiz vor allem wegen der Selbstverantwortung ihrer Bürgerinnen und Bürger bewundert. Weltweit las man beispielsweise 2012 Schlagzeilen, weil unser Souverän gegen eine sechste Ferienwoche für alle gestimmt hat.
Das globale Publikum nahm verwundert zur Kenntnis, dass unser Volk aus Sorge um die Finanzen des Gemeinwohls sogar gegen das kurzfristige Eigeninteresse entschied.
Ob unsere Stimmbürger diese Kraft und Einsicht noch immer haben, wird sich am 3. März bei der Abstimmung über eine 13. AHV-Rente zeigen.
Dabei wissen alle Einsichtigen glasklar: Die AHV als unser wichtigstes Sozialwerk ist schon heute nicht nachhaltig gesichert: Bereits 2030 können die Erwerbstätigen auch nach heutigem System unsere AHV nicht mehr finanzieren.
Annahme der Initiative würde zusätzliche fünf Milliarden kosten
Nun wollen die Linken mit einer 13. Rente und damit zusätzlichen fünf Milliarden Ausgaben die AHV noch viel weiter in Schieflage bringen. Und zwar durch ein höchst unsoziales Giesskannensystem, welches der erwerbstätige Teil der Bevölkerung durch zusätzliche Lohnabzüge und höhere Mehrwertsteuern bezahlen soll.
Während sich auch die reichsten Rentner die 13. AHV einstecken dürfen, sind vor allem Familien und Alleinerziehende die Leidtragenden. Geschröpft wird der Mittelstand, der heute schon mit hohen Mieten, steigenden Krankenkassenprämien und Kaufkraftverlust zu kämpfen hat.
Ist das jetzt die vielbemühte Solidarität, von der die Linken immer sprechen?
Eine 13. AHV-Rente bekämen auch all jene Rentner, die darauf nun wirklich nicht angewiesen sind. Und ist es nicht geradezu zynisch, dass Gutsituierte mit einer hohen AHV-Rente eine höhere 13. Rentenzahlung erhalten als jene, die eine tiefe Rente beziehen?
13. AHV-Rente auch für ehemalige Topverdiener?
Im Gegensatz zu den Ergänzungsleistungen käme die 13. AHV-Rente nämlich nicht gezielt jenen Personen zugute, die sie benötigen. Sie würde vielmehr auch an ehemalige Topverdiener verschleudert.
Ich kann nicht nachvollziehen, warum ausgerechnet reiche Rentner auf Kosten der werktätigen Bevölkerung am stärksten profitieren sollen. Darum empfehle ich am 3. März ein Nein zu dieser unfairen, sozial nicht vertretbaren Initiative.
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Zum Autor: Thomas Matter ist Unternehmer und SVP-Nationalrat.