Der Regisseur von Mad Heidi spricht über sein Passionsprojekt

Michelle Blatter
Michelle Blatter

Bern,

Heidi ist erwachsen geworden. In seinem ersten Spielfilm zeigt Johannes Hartmann die beliebte Kinderbuch-Heldin als blutrünstige Kampfmaschine.

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Der Spielfilm «Mad Heidi» ist alles andere als idyllisch. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Swissploitationfilm «Mad Heidi» mischt Schweizer Klischees mit literweise Kunstblut.
  • Der Streifen soll grösstenteils durch Crowdfunding finanziert werden.

Mit «Mad Heidi» kreiert der Regisseur Johannes Hartmann den ersten Swissploitation Film. Inspiriert durch die Exploitationfilme der 60er und 70er Jahre, entwarf Hartmann einen Horror-Streifen, der gängige Schweizer Klischees mit literweise Kunstblut vermischt. Der Teaser, der seit rund einem Monat auf der Website zu sehen ist, ist dementsprechend verstörend.

Tötende Toblerone und Fonduefolter

Ein Käsemogul regiert die Schweiz mit eiserner Hand, will das Postkartenimage der Schweiz erhalten und knechtet das gesamte Volk unter sich «weil sie halt alle seinen Käse so lieben.» Der zum Diktator gewordene Bundesrat hat sich aber «mit dem falschen Heidi angelegt» und sieht seine Truppen schon bald mit Mistgabeln und Schweizer Sackmessern attackiert. 

Eine Leiche für 300 Heidi Bonds

Um den etwas anderen Heimatfilm produzieren zu können, startete Hartmann online eine Crowdfunding-Kampagne. Das machte bei Mad Heidi durchaus Sinn: «In der Schweiz werden Filme meist zu grossen Teilen von Förderstellen finanziert. Mit unserem Drehbuch wird es aber wohl eher schwierig werden, Fördergelder für den Film zu bekommen.»

Wenn aber die Fans von Mad Heidi online ordentlich «Heidi Bonds» einkauften, werde das bestimmt auch den Förderstellen zeigen, dass ein Bedürfnis nach einem Film dieser Art bestehe. Die gekauften «Heidi Bonds» finanzieren dann entweder direkt den Film oder können gegen T-Shirts, Poster oder gar eine Statistenrolle als Leiche eingetauscht werden. 

Ein Film für eine «Nerd-Subkultur»

Exploitation-Filme werden dem B-Kino zugeordnet. Sie werden meist billig produziert und reisserisch inszeniert. Dazu gehören Themen wie Gewaltdarstellung und sexuelle Inhalte. Eine stringente Handlung wird dabei oft eher zur Nebensache. 

Im Laufe der Jahre haben sich viele Subgenres des Exploitationkinos gebildet. Vom Ozploitation («Mad Max») bis Nazisploitation («Ilsa, She Wolf of the SS») werden die schrägsten Thematiken abgedeckt. Johannes Hartmann ist aber auch bei seinem Swissploitation Film überzeugt: «Es sind Leute da, die so etwas sehen wollen.»

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Das ganze Interview mit Regisseur Johannes Hartmann über seinen Spielfilm «Mad Heidi». - Nau

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