E-ID von Privaten kommt bei Bevölkerung flach raus

Philipp Kobel
Philipp Kobel

Bern,

Eine grosse Mehrheit der Schweizer Bevölkerung hält nichts von den Plänen, dass private Firmen eine E-ID herausgeben. Das zeigt eine repräsentative Umfrage.

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«E-ID»: 87 Prozent der Umfrage-Teilnehmer lehnen eine Ausstellung von Online-Dokumenten durch Privatunternehmen ab. Der Konsumentenschutz nimmt Stellung. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Die grosse Mehrheit der Schweizer Bevölkerung will keine privat ausgestellte E-ID.
  • Das zeigt eine repräsentative Umfrage im Auftrag von Konsumentenschutz-Organisationen.
  • Die Umfrageauftraggeber fordern gestützt auf den Ergebnissen eine politische Kehrtwende.

Noch haben Herr und Frau Schweizer nicht die Möglichkeit auf einen digitalen Pass oder eine digitale Identitätskarte. Geht es nach dem Bundesrat soll die sogenannte E-ID aber rasch kommen. Das entsprechende Bundesgesetz über elektronische Identifizierungsdienste ist auf der Zielgeraden und nahm bereits die Hürde Nationalrat.

Am 4. Juni kommt das Geschäft in die kleine Kammer. Und dort soll der Ständerat eine Kehrtwende machen. So fordert es eine Allianz, bestehend aus Schweizer Konsumentenschutz-Organisationen.

Fast neun von zehn für staatliche E-ID

Die Allianz hat eine repräsentative Umfrage in Auftrag gegeben. Die Resultate sind eindeutig. 87 Prozent der 973 Befragten wollen, dass der Staat ihnen die E-ID ausstellt. Das bedeutet im Umkehrschluss: Nur 13 Prozent können sich mit dem bundesrätlichen Weg einer privat ausgestellten E-ID anfreunden.

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Interview mit Che Wagner, Mitgründer PublicBeta. - Nau

Drei Viertel der Befragten vertrauen beim Datenschutz dem Staat mehr als privaten Unternehmen. Würde der Gesetzesvorschlag im Ständerat durchkommen, so läge die Herausgabe der E-ID in der Hand privater und staatsnaher Betriebe. Zum Konglomerat «SwissSign» gehören unter anderem die UBS, Post und Swisscom.

Die Allianz hofft und erwartet, dass der Ständerat das Geschäft nächste Woche zurückweist und sich der Bundesrat nochmals damit befasst. Andernfalls ist ein Referendum denkbar, dies würde den Prozess aber wesentlich verzögern.

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Interview mit Sara Stalder, Geschäftsleiterin Stiftung für Konsumentenschutz. - Nau

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