Kein höherer Wasserpegel in Thun für die Schifffahrt
Der tiefe Wasserpegel des Thunersees macht der Schifffahrt derzeit das Leben schwer. Von einer künstlichen Erhöhung des Pegels wollen viele aber nichts wissen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Brienzersee BE führt für die Personenschifffahrt derzeit zu wenig Wasser.
- Die BLS hat ein Gesuch geprüft, das die Anpassung des Wasserpegels verlangt.
- Viele Parteien sind gegen eine künstliche Erhöhung des Wasserpegels in den Seen.
In der neuen Werft in Thun dröhnen die Maschinenmotoren und es riecht nach Farbe: Es wird gearbeitet. «Das 'Spiezerli', ein alter Schraubendampfer, wird hier renoviert», erklärt Claude Merlach, Leiter der BLS Schifffahrt. Für einmal steht aber nicht der historische Dampfer im Mittelpunkt. Die Bern-Lötschberg-Simplon-Bahn, kurz BLS, hat heute wegen der Zwischenbilanz der Saison 2018 zur Medienkonferenz geladen.
So viele Gäste wie seit 2009 nicht mehr
Die Zahlen machen der BLS Freude: «Bis am 4. November wurden auf dem Thuner- und Brienzersee über eine Million Gäste gezählt. Das ist das beste Ergebnis seit 2009», sagt Claude Merlach. Das schöne Wetter habe ihnen ganz klar in die Hände gespielt. Ausserdem hätten die Marketing-Massnahmen in China, Indien und Südkorea Wirkung gezeigt.
Einer ähnlich erfolgreichen Wintersaison könnte nun der tiefe Wasserpegel einen Strich durch die Rechnung machen. «Auf dem Thunersee ist der Seepegel in Ordnung, das Problem ist der Pegel im Brienzersee, hier können wir den Kanal nicht befahren.»
Nun muss die BLS ihr Angebot anpassen,
dabei hätte sie es lieber anders herum gemacht: «Wir haben ein Gesuch für eine
Wasserpegel-Anpassung geprüft. Der See sollte so reguliert werden können, dass die Schifffahrt
immer genug Wasser hat.» Gegen das Gesuch hat sich aber
unter anderem seitens Umweltschutz Widerstand breit gemacht.
Nun versucht die BLS mit einem Gesuch zu erreichen, dass immerhin die periodischen Seeabsenkungen für Bau- und Unterhaltsarbeiten im Uferbereich nicht mehr alle vier Jahre, sondern nur noch alle fünf oder sechs Jahre stattfinden.