Klimastreik mobilisiert Jugendliche und Uni Bern untersucht warum
Das Wichtigste in Kürze
- Die Universität Bern führte eine Online-Befragung zu den Motiven beim Klimastreik durch.
- Jugendliche fühlen sich bei ihrem Engagement fürs Klima nicht von Erwachsenen beeinflusst.
- Auch Nicht-Teilnehmende empfinden den Klimastreik als wichtig.
Forscher der Universität Bern und der Pädagogischen Hochschule Bern haben eine Online-Befragung mit 900 Jugendlichen im Alter von 14 bis 25 Jahren durchgeführt. Thema waren deren Motive für die Teilnahme an einem Klimastreik.
«Die Jugendlichen machen sich Sorgen um die Umwelt und um die Folgen vom Klimawandel», erklärt Adrian Brügger von der Universität Bern.
«Sie möchten darauf aufmerksam machen, dass dies ein ernsthaftes Problem ist. Und die Politik dazu auffordern, mehr für den Klimaschutz zu tun.»
Klimawandel finden alle wichtig
Zu Tausenden sind die Jugendlichen an der internationalen Klimademonstration von vergangenem Freitag auf die Strasse gegangen. Laut Brügger hätten es sogar noch viel mehr Jugendliche sein können.
Am fehlenden Interesse jedenfalls liegt das Fernbleiben des Streiks nicht, wie die Studie zeigt. Ganz im Gegenteil: Der Klimastreik wird auch von den Nicht-Teilnehmenden als sinnvoll und relevant bezeichnet.
«Etwa die Hälfte sagt, dass sie aus Angst vor Konsequenzen nicht an die Streiks gehen.»
Dies können etwa unentschuldigte Absenzen sein oder die Angst, Prüfungen nicht zu bestehen, erklärt Adrian Brügger.
Keine Instrumentalisierung von Eltern zum Klimastreik
Den Demonstrierenden wird oft vorgeworfen, dass sie von Eltern und Lehrern motiviert und beeinflusst würden. Der Grossteil der Befragten hat dies jedoch stark abgelehnt. Neun von zehn Streikenden bewerten die Ermunterung von Eltern und Lehrern als unwichtig.