Pontresina GR kriegt Steinbock-Besuch
Zwischen April und Juni steigen Steinböcke bei Pontresina GR ins Tal hinunter und grasen seelenruhig am Dorfrand. Die saftigen Wiesen locken sie ins Tal.
Das Wichtigste in Kürze
- Oberhalb von Pontresina GR lebt mit 1800 Tieren die grösste Steinbock-Kolonie der Schweiz.
- Zwischen April und Juni steigen sie ins Tal hinunter, um frische Gräser zu fressen.
- Besucher können die Steinböcke dabei aus nächster Nähe beobachten.
Hoher Besuch in Pontresina GR! Der Schnee liegt noch bis zur Baumgrenze, die Wiesen im Tal werden im Frühling jedoch grüner und grüner. Dies lässt die Steinböcke aus den noch kalten Höhen herabsteigen, um die frischen Kräuter und Gräser zu fressen.
Dies führt zu besonderen Bildern, denn die Steinböcke grasen dabei direkt am Dorfrand.
Geringe Scheu und Steinbockpräparate
Mit über 1'800 Tieren lebt oberhalb des Engadiner Bergdorfs, im Val Languard, heute eine der grössten Steinbockkolonien der Alpen. Dies war nicht immer so: Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war der Steinbock landesweit ausgerottet.
Seine geringe Scheu und der Glaube des Menschen an die wundersame Heilwirkung von Steinbockpräparaten wurden ihm zum Verhängnis. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts gelang es dem italienischen König Vittorio Emanuele III ein paar der letzten Exemplare in die Schweiz zu schmuggeln. Alle heute in den Alpen lebenden Steinböcke stammen von diesen Tieren ab.
Steinböcke von ganz nah in Pontresina
Um Steinwild zu erspähen, braucht es normalerweise viel Geduld, gute Augen und etwas Glück. Denn mit ihrem graubraunen Fell sind die Tiere in der alpinen Umgebung oft kaum zu erkennen.
Vermutlich sind Besuche im Steinbock-Paradies in Pontresina auch deshalb bei Touristen hoch im Kurs. Zu Ehren des Bündner Wappentieres eröffnete die Oberengadiner Gemeinde vor drei Jahren einen Themenweg. Hier finden Besucher Informationen zu Charakter, Lebensraum und Verbreitung der Steinböcke.
Und zwischen April und Juni sind sie dann just oberhalb dieses Themenweges zahlreich und seelenruhig am grasen. Von den Besucher lassen sich die Steinböcke nicht beeindrucken. Doch eines ist Pontresina Tourismus wichtig: «Besucher sollen stets Abstand zu den Tieren halten und die Wild- und Ruhezonen respektieren. »