Schweizer klauen wegen Self-Checkout-Kassen mehr bei Migros und Coop
Die Kriminalstatistik 2018 zeigt: Schweizer nehmen es an der Self-Check-Out Kasse bei Migros oder Coop nicht ganz so genau, wie sie sollten.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zahl der registrierten Straftaten ist 2018 zum sechsten Mal in Folge zurückgegangen.
- Straftaten im Cyberbereich haben allerdings zum wiederholten Mal in Folge zugenommen.
- Auch die Ladendiebstähle sind angestiegen, laut Polizei wegen der Self-Check-Out Kassen.
432'754 Straftaten, das sei natürlich eine grosse Zahl, sagt Stefan Blättler. Doch der Präsident der Konferenz der kantonalen Polizeikommandanten (KKPKS) relativiert: «Man muss die Anzahl Straftaten in Vergleich setzten, zu den Vorjahreszahlen. Hier sehen wir, dass die Straftaten 2018 in der Schweiz weiter um ein Prozent zurückgegangen sind.»
Dieses Ergebnis sei zwar erfreulich, doch man dürfe sich keine falschen Vorstellungen machen. Insbesondere die Delikte im Cyberbereich würden stark zunehmen.
«Dazu gehören Betrug, Bedrohungen oder auch Pornografie im Internet. Wir müssen davon ausgehen, dass die Anzeigen in diesen Bereichen in den nächsten Jahren stark zunehmen werden.»
Die Strafverfolgung dieser Taten obliege den Kantonen, erklärt Stefan Blättler. Der Schwerpunkt müsse künftig auf einer eng verknüpften Zusammenarbeit und schnellem Wissenstransfer liegen.
Vermögensdelikte sind nach wie vor am häufigsten
Mit zwei Dritteln machten die Vermögensdelikte auch im 2018 den grössten Teil der erfassten Straftaten aus. Im Vergleich zum Vorjahr gingen sie aber um drei Prozent auf 288'655 Vergehen zurück.
Auch die Anzahl der Einbrüche war 2018 rückläufig. Hingegen haben laut Statistik die Ladendiebstähle stark zugenommen. Die Kantonspolizei Bern verzeichnet hier einen Anstieg um 23 Prozent auf 2'989 Straftaten.
Langfinger bei Migros und Coop
Dies ist laut Blättler auf die Self-Check-Out Kassen bei Migros und Coop zurückzuführen. «Es gibt da offensichtlich ein paar Leute, die denken, sie müssten beim Self-Scanning am Ende nicht bezahlen.»
Immerhin: « Im Bereich der Vermögensdelikte ist es erfreulich, dass sich die Zahl der Einbruchdiebstähle im Jahr 2018 um sieben Prozent reduzierte». Dieses Resultat bedeute aber auch, dass in der Schweiz jede Stunde immer noch drei Einbrüche verübt werden.