Auch heute drängeln die Leute an der Talstation in Crans-Montana (VS), um in die Gondel zu kommen. Trotz des Lawinenunglücks wollen sie auf die Piste.
Viele Touristen gehen in Crans-Montana trotz der Lawine heute wieder auf die Piste. Angst haben sie kaum. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Dienstag donnerte eine Lawine in Crans-Montana auf eine Piste.
  • Eine schwer verletzte Person verstarb im Spital.
  • Die Suche nach Verschütteten wurde eingestellt.
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Am Dienstanachmittag geschah im Walliser Skigebiet Crans-Montana das, womit niemand rechnete: Eine Lawine geriet mitten auf die Skipiste. Also genau dorthin, wo man sich als Skifahrer eigentlich sicher fühlt.

«Es war sehr eindrücklich»

Doch einen Tag nach dem Unglück ist bei den Touristen keine Verunsicherung spürbar. Der Andrang an der Talstation ist gross, das schöne Wetter und der Schnee locken.

Isabelle Reichen aus dem Berner Jura macht in Crans-Montana Ferien und war schon gestern auf der Piste. «Ich kam genau dann an, als sie die Piste sperrten. Es war sehr eindrücklich, mein Puls war sehr hoch», erzählt die Skifahrerin. Sie habe grosses Glück gehabt, sei sie nicht in die Lawine geraten.

«Passieren kann immer etwas», sagt sie sich und lässt sich vom Unglück nicht abhalten, auch heute wieder auf die Piste zu gehen.

Der Skifahrer wird auf der Piste von der Lawine bedroht. - Facebook

Totale Sicherheit gibt es nicht

Auch Philip Dahlmann, ein Tourist aus Luxemburg, lässt sich seine Ferien nicht vermiesen. «Natürlich ist die Lawinengefahr ausserhalb der Piste grösser. Aber auch auf der Piste können die Betreiber keine Sicherheit zu 100 Prozent gewähren.»

Dahlmann ist zum Teil selber auch neben der Piste unterwegs und kennt die Verhältnisse. «Die Lawine überraschte mich nicht. Es ist sehr warm diese Woche und hat viel Schnee auf dem Berg.» Einen Vorwurf gegen die Bahnen erhebt er nicht.

Tragödie für die Region nach Lawine Crans Montana

Die Suche nach Verschütteten wurde am Mittwochmorgen eingestellt. Von den vier verletzten Personen starb ein 34-jähriger Pistenpatrouilleur im Spital. «Für die Region ist dies eine Tragödie», sagt der Einheimische Alex Mitard. «In Gedanken bin ich bei der Familie des Verstorbenen.»

Doch auch Mitard ist heute auf der Piste anzutreffen. «Ganz hinauf zur Plaine Morte, wo das Unglück geschah, gehe ich aber nicht.»

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