Unwetter im Wallis: In Ayent tötet ein Blitz 15 Eringerkühe
Christian Sermier hat emotionale Tage hinter sich. Am Sonntag schlägt ein Blitz in einen Baum auf seiner Alp ein. 15 Eringerkühe sind nach dem Unwetter tot.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Blitzeinschlag in einen Baum tötete am Sonntag in Ayent VS 15 Eringerkühe.
- Am Montag transportierte ein Helikopter die Kadaver ab.
- Die Eringer Kampfkühe können einen Wert von mehreren zehntausend Franken haben.
Mit 90 Eringerkühen startete Christian Sermier die Sommersaison auf seiner Alp Serin oberhalb von Ayent im Wallis. Seit Sonntagabend sind es nur noch 75. Die restlichen 15 standen um eine Lärche, als diese von einem Blitz getroffen wurde.
Die Tiere waren auf der Stelle tot. Der Verlust ist gewaltig.
Hirte beobachtete während Unwetter die Schreckens-Szene
Sermier war nicht vor Ort, einer seiner fünf Hirten stand aber nur unweit der getroffenen Lärche. «Sein Schrecken war immens. Er hat die Kühe wenige Meter neben sich fallen sehen», gibt der 50-Jährige für seinen rumänischen Mitarbeiter Auskunft.
Äusserlich sind die Tiere unversehrt. Ein Helikopter brachte sie am Montag ein bisschen weiter nach unten. Dort wurden sie auf einen grossen Lastwagen geladen und schliesslich eingeäschert. «Der Abtransport der geliebten Tiere war nicht einfach», sagt Sermier sichtlich bewegt.
Kampfkühe im Wert von mehreren zehntausend Franken
Eringerkühe sind eine weltweit einzigartige Rinderrasse. Sie sind kräftig gebaut, haben stattliche Hörner und sind geboren um zu kämpfen. Im Wallis haben Ringkuhkämpfe grosse Tradition.
Dementsprechend wertvoll sind die Kampfkühe. Mehrere zehntausend Franken kann eine sogenannte Königin – die stärkste Kämpferin – kosten. «Über genaue Zahlen reden wir Walliser nicht gerne, das macht nur Christian Constantin.» Sermier scheint den Humor trotz der Tragödie nicht verloren zu haben.
Die toten Tiere sind auf den ungefähren Wert des Fleischpreises versichert. Das entspricht rund 2'000 Franken.
Für den Rest des Alpsommers besorgt sich der hauptberufliche Pöstler keine zusätzlichen Tiere. «Nächstes Jahr wollen wir aber wieder aufstocken. Wir haben bereits mit dem einen oder anderen Bauer das Gespräch gesucht.»