Abfall: Black Friday ist vor allem ein schwarzer Tag für die Umwelt

Christoph Krummenacher
Christoph Krummenacher

Zürich,

Am Black Friday profitieren viele von Schnäppchenangeboten. Die Waren werden zum Versand gut verpackt. Der Verpackungsmüll landet tonnenweise im Abfall.

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Abfallberge nach dem Black Friday: Kartonsammlung am Strassenrand. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Black Friday werden Rekordmengen an Schnäppchen bestellt – dabei fällt viel Abfall an.
  • Greenpeace sind diese Müllberge ein Dorn im Auge: Sie schaden Klima und Biodiversität.
  • Statt Einweg- sollten Händler ihre Waren in Mehrwegverpackungen verschicken, fordern sie.

Am heutigen Black Friday versuchen die Händler ihre Umsätze in neue Höhen zu treiben. Doch die Päckliflut der Online-Bestellungen lässt auch die Abfallberge steigen. Das sorgt bei Umweltschützern für rote Köpfe.

Zwar gibt es für die Schweiz keine genauen Zahlen, wie viel Verpackungsmaterial jeweils im Müll landet. Philipp Rohrer von der Umweltorganisation Greenpeace verweist jedoch auf Zahlen für die USA.

Tonnenweise Abfall wegen Verpackungen

«Dort werden jährlich 165 Milliarden Kartonschachteln verschickt, wofür es den Zellstoff von rund 1 Milliarde Bäume braucht», so der Experte für Zero Waste.

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Je mehr Bestellungen über Online-Händler bezogen werden, desto mehr Verpackungsmaterial fällt an. - Keystone

Der künstliche Konsumanstieg durch Schnäppchenangebote sieht Rohrer kritisch. «Es werden nicht nur zu viele nicht benötigte Produkte gekauft, diese sind auch in unglaublich viel Plastik und Karton verpackt.»

Der Online-Handel sei diesbezüglich noch schlimmer, weil die Artikel hier zusätzlich mit Polstermaterial umwickelt und in Kartonschachteln gesteckt. «Zurück bleibt ein Riesenberg an Verpackungsmüll. Black Friday ist in der Tat ein Schwarzer Tag - allem voran für die Umwelt!», so der Abfall-Experte.

Bereitschaft für Mehrwegverpackungen

Die Schweizer Kunden wären indes bereit, auf Einwegverpackungen bei online bestellten Waren zu verzichten. 86 Prozent sind dafür, ein Drittel würde dabei gar einen etwas höheren Preis in Kauf nehmen. Nur bei acht Prozent der Befragten kommen Mehrwegverpackungen überhaupt nicht in Frage.

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Die Bereitschaft für Mehrwegverpackungen unter den Schweizer Online-Shoppenden ist riesig – es fehlt nur am Angebot. - Nau

Der steigende Karton-Verbrauch durch den wachsenden Online-Handel stelle eine Bedrohung für die Wälder unserer Welt dar, erklärt Philipp Rohrer. «Das sind schlechte News für die Biodiversität und in Zeiten des Klimawandels.»

Pionier-Projekt in Finnland

Greenpeace verlangt, dass die Anbieter Verantwortung übernehmen. «Online-Händler müssen dringend wiederverwendbare Verpackungen einführen, welche von den Kunden gefaltet und einfach wieder per Post zurückgeschickt werden können.»

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RePack ist ein Mehrweg-Verpackungssystem aus Finnland. - RePack/Instagram

Finnland, das durch seine riesigen Wälder über nahezu unerschöpfliche Holzressourcen verfügen würde, geht bezüglich Mehrwegverpackungen voraus. Das System «RePack» findet immer mehr Anwender: Online-Lieferungen werden gegen ein kleines Depot in einer wiederverwendbaren RePack-Verpackung geliefert.

Nach dem Auspacken kann der Kunde das RePack falten und per Post zurückschicken. Das Depot wird ihm gutgeschrieben für den nächsten Einkauf in diesem Shop. «Die Erfahrung hat gezeigt: Jede Verpackung kann bis zu 20mal verwendet werden», erklärt Rohner.

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