Nach dem Brückenunglück in Genua (IT) stürzte die Aktie von Atlantia ab. Italien hat die Tochter Autostrade per l'Italia für das Unglück verantwortlich gemacht.
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Mit Baggern und Kränen werden Trümmerteile der teilweise eingestürzten Brücke in Genua (IT) weggeräumt. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Aktie der italienischen Infrastruktur-Gruppe Atlantia bricht um 24 Prozent ein.
  • Deren Tochter Autostrade per l'Italia wird für das Brückenunglück verantwortlich gemacht.
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Nach dem schweren Brückenunglück in Genua ist die Aktie der italienischen Infrastruktur-Gruppe Atlantia an der Börse in Mailand erneut abgestürzt. Der Kurs brach am Donnerstag um über 24 Prozent ein und lag bei knapp 17,80 Euro. Zuvor war die Aktie des Mutterkonzerns des Autobahnbetreibers Autostrade per l'Italia für knapp eine Stunde vom Handel ausgesetzt worden.

Die italienische Regierung hatte Autostrade per l'Italia am Mittwoch für das Unglück verantwortlich gemacht und von mangelhaften Wartungsarbeiten gesprochen. Die Firma betreibt die A10, wo am Dienstag eine Brücke eingestürzt war. Es gab mindestens 39 Tote und mehrere Verletzte. Rom drohte dem Betreiber mit dem Entzug der Lizenz sowie hohen Strafzahlungen und forderte die Unternehmensführung zum Rücktritt auf.

Autostrade per l'Italia wies die Vorwürfe zurück. Die Brücke sei vorschriftsmässig «vierteljährlich» überprüft worden. Ausserdem seien zusätzliche Tests mittels hochspezieller Geräte erfolgt. Das Privatunternehmen gehört zum global operierenden Atlantia-Konzern, der auch in der Luftinfrastruktur aktiv ist. Die Aktie hatte schon unmittelbar nach dem Unglück unter den Entwicklungen gelitten.

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