AMS Osram unterzieht sich einer tiefgreifenden Restrukturierung
Ams Osram steht vor grossen Veränderungen. Ein Geschäftsbereich soll geschlossen und 1,3 Milliarden Euro abgeschrieben werden. Wie sieht es in Zukunft aus?
Das Wichtigste in Kürze
- AMS Osram hat eine grosse Umstrukturierung angekündigt.
- Das Umbauprogramm soll das bereinigte EBIT bis 2025 um 150 Mio. Euro verbessern.
Der Halbleiter- und Leuchtenhersteller AMS Osram unterzieht sich einer tiefgreifenden Restrukturierung. Das Unternehmen streicht im Halbleitergeschäft einen Geschäftsbereich und nimmt einen Milliardenabschreiber vor. Dies führt zu einem Riesenverlust.
AMS Osram werde sich auf sein profitables Halbleiterportfolio mit intelligenten Sensor- und Emitter-Komponenten konzentrieren. Dies teilte der an der Schweizer Börse kotierte österreichische Konzern am Donnerstagabend überraschend mit.
«Das Unternehmen wird sich von weniger leistungsstarken Bereichen mit einem Umsatz von 300 bis 400 Millionen Euro trennen. Dazu gehören unter anderem passive optische Komponenten.»
Damit werde es im Halbleitergeschäft nur noch zwei Geschäftsbereiche statt bisher drei: Es gibt einen Bereich für Emitter, während sich der andere auf Sensoren und analoge Mixed-Signal-Chips fokussiert. Im Konsumgütergeschäft werde man sich auf jene Technologie-Plattformen konzentrieren, mit denen man sich nachhaltig von der Konkurrenz unterscheiden könne.
Rosskur und Milliardenabschreiber bei AMS
Grund für die Rosskur sei die Analyse der Aussichten für die verschiedenen Geschäftsfelder. Diese habe insbesondere für die weniger erfolgreichen Geschäfte ergeben, dass deren Prognose neu aufgestellt werden müsse, hiess es weiter. Das habe zu einer Firmenwertabschreibung von 1,3 Milliarden Euro geführt, erklärte der Konzern: «Die Aussichten für unser Kerngeschäft bleiben indes positiv.»
Das Autogeschäft werde weiterhin einen bedeutenden Beitrag zur Profitabilität der Gruppe leisten, hiess es. AMS Osram werde seine führenden Positionen in den Märkten Automotive, Industrie und Medizintechnik (AIM) ausbauen.
Das Umbauprogramm werde das bereinigte EBIT bis Ende 2025 um 150 Millionen Euro verbessern. Die Hälfte davon werde bereits im kommenden Jahr erreicht. Dafür werden Einmalkosten von 50 Millionen Euro erwartet.
Das Unternehmen erwartet aufgrund der reduzierten Basisstruktur ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 6 bis 10 Prozent in den Jahren 2023-2026. AMS Osram strebt dazu eine jährliche bereinigte operative Marge (bereinigtes EBIT) von etwa 15 Prozent ab 2026 an.