Anleihe: Neue EZB-Direktorin Schnabel verantwortet Kauf
Die neue Direktorin der europäischen Zentralbank, Isabel Schnabel, erhält eine Schlüsselfunktion. Sie wird verantwortlich für den Kauf der Anleihe.
Das Wichtigste in Kürze
- Die europäische Zentralbank hat mit Isabel Schnabel eine neue Direktorin gefunden.
- Diese wird mit der Schlüsselfunktion der Anleihenkäufe beauftragt.
- Aber auch die Forschungsarbeit und der Bereich Statistik werden von Schnabel geführt.
Die neue EZB-Direktorin Isabel Schnabel erhält bei der Notenbank eine Schlüsselfunktion. Die Ökonomin ist für Marktoperationen zuständig und damit für die Umsetzung der geldpolitischen Beschlüsse. Darunter fallen die umstrittenen Anleihenkäufe der Notenbank. Daneben verantwortet Schnabel auch die Forschungsarbeit und den Bereich Statistik.
Konjunktur und Inflation
Die EZB steckt monatlich 20 Milliarden Euro in den Kauf der Anleihe. Mit der Flut frischen Geldes will sie Konjunktur und Inflation auf die Sprünge helfen. Trotz der Anleihenkäufe und einem Leitzins von null Prozent hat die EZB ihr Inflationsziel seit langem nicht mehr erreicht. Dieses sollte bei knapp unter 2,0 Prozent in der Eurozone liegen.
Die frühere «Wirtschaftsweise» Schnabel wurde zum Jahreswechsel als Nachfolgerin der zurückgetretenen Sabine Lautenschläger ins EZB-Direktorium berufen. Die Juristin Lautenschläger hatte sich kritisch zu dem Fall der Anleihe bei der Notenbank geäussert. Das sechsköpfige Direktorium führt die EZB-Geschäfte unter der Präsidentin Christine Lagarde.
Keine Ausrichtung am Klimawandel
Neu im Direktorium der Europäischen Zentralbank ist zudem der Italiener Fabio Panetta. Er kümmert sich unter anderem um internationale und europäische Beziehungen.
Schnabel hatte sich jüngst dagegen ausgesprochen, die EZB-Geldpolitik am Kampf gegen den Klimawandel auszurichten. «Ich fände es eher problematisch, wenn die EZB im Rahmen ihrer Anleihekaufprogramme grüne Anleihen bevorzugen würde», sagte sie. Für den Kampf gegen den Klimawandel sei primär die Politik zuständig. Globalisierungskritiker von Attac sowie die Bewegung Fridays for Future hatten gefordert, die EZB müsse bei Anleihenkäufen auch den Umweltschutz berücksichtigen.