Arbeitslosenquote

Arbeitslosenquote in der Schweiz bleibt stabil!

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Bern,

Der Schweizer Arbeitsmarkt zeigt sich robust, trotz leichtem Anstieg der Arbeitslosenzahlen.

Arbeitslosenquote steigt im April wegen Coronakrise auf 3,3 Prozent. (Archiv)
Die Arbeitslosenquote ist nur leicht gestiegen. - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Der Schweizer Arbeitsmarkt hat sich auch im Oktober robust gezeigt. Es gab nur einen leichten Anstieg der Arbeitslosenzahlen, die Quote blieb unverändert. Für die Zukunft ist ebenfalls nicht mit einer starken Trendwende zu rechnen.

Ende Oktober waren bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) 93'563 Menschen als arbeitslos gemeldet, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Dienstag mitteilte. Das waren 2737 mehr als im September. Die Arbeitslosenquote verharrte damit bei 2,0 Prozent.

Zwar hinterlasse die schwächere internationale Konjunktur langsam ihre Spuren, allerdings primär in exportorientierten Branchen wie der MEM-Industrie, sagte Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit beim Seco, an einer Telefonkonferenz. Derweil halte sich der Binnenmarkt weiter sehr gut. Zudem gebe es keine signifikanten Anstiege bei Insolvenzen oder Massenentlassungen.

Saisonale Wende ohne grosse Auswirkung

«Für Oktober ist zudem eine Arbeitslosenquote von 2,0 Prozent ein sehr gutes Zeichen», so Zürcher weiter. Denn normalerweise tritt dann bereits die saisonale Wende ein, die in den Monaten November, Dezember und Januar ihren Höhepunkt erreicht. Der Grund dafür ist die Witterung, welche etwa auf dem Bau und in der touristischen Gastronomie für weniger Arbeit sorgt.

Dann sei auch mit einem leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit zu rechnen. «Es wird aber kein struktureller Zuwachs erwartet», sagte Zürcher. Entsprechend dürfte die Arbeitslosenquote auch im Rest des Jahres nahe bei 2 Prozent liegen.

Prognose: Leichter Anstieg bis 2024

Für 2024 gehen die Seco-Ökonomen dann von einem leichten Anstieg der Arbeitslosenquote auf 2,3 Prozent aus. «Diese Entwicklung wird aber eher schleichend vonstatten gehen. Wir sprechen hier nicht von einer fundamentalen Trendwende, sondern von einer Normalisierung», erklärte Seco-Mann Zürcher.

Bislang sei man vom starken Arbeitsmarkt trotz der Verlangsamung der internationalen Konjunktur verwöhnt worden. «Die Arbeitslosenquote liegt weiter auf historisch tiefem Niveau», klärt der Experte. Dominierend sei zudem weiterhin das Thema Fachkräftemangel, das durch den leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit dann vielleicht eine gewisse Entspannung erfahre.

Kurzarbeit spielt geringe Rolle

Nur eine sehr kleine Rolle am Schweizer Arbeitsmarkt spielt entsprechend nach wie vor das Instrument der Kurzarbeit. Im August – die Daten werden mit Verzögerung gemeldet – waren 1023 Personen in Kurzarbeit und damit 673 Personen weniger als noch im Monat davor. Die Anzahl der betroffenen Betriebe verringerte sich um 36 auf noch 48 Einheiten. Gemäss Zürcher gebe es aber seit Juli eine Zunahme bei den Anmeldungen für Kurzarbeit – was aber in der Regel eher zur Vorsicht vorgenommen werde und nicht zwingend zu Bezügen von Kurzarbeitsentschädigung führe.

Kommentare

User #1044 (nicht angemeldet)

Willkommen in meiner Welt. Unfassbar, dass wir keine Chance erhalten. Dieses Jahr habe ich trotz bester Ausbildung keine Arbeit gefunden, dies bei über 300 Bewerbungen.

ISU

#4197 Das würde niemals reichen, wir haben noch mehr Töpfe in der schiefen Lage. Die Verteilung, bestimmt die beschönigten Zahlen!

Mehr Arbeitslosenquote

Fachkräftemangel
2 Interaktionen