Baubranche verzeichnet tiefsten Quartalsumsatz seit 10 Jahren
Die Corona-Krise hinterlässt in der Baubranche deutliche Bremsspuren. Der Umsatz ist im zweiten Quartal massiv eingebrochen. Besserung ist nicht in Sicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Baubranche verzeichnet wegen der Corona-Krise enorme Umsatzeinbussen.
- Der Baumeisterverband fordert daher eine Beschleunigung und Intensivierung von Projekten.
Die Baubranche zeigte sich in der Corona-Krise als relativ resistent. Während viele Branchen ihre Tätigkeiten einstellen mussten, konnte der Bau stets weiterarbeiten. Doch der Schein trügt.
Nach einem leichten Rückgang zu Jahresbeginn ist der Umsatz im 2. Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal um 8 Prozent auf 5 Milliarden Franken geschrumpft. «Das ist der tiefste Wert eines 2. Quartals seit zehn Jahren», schreibt der Schweizerische Baumeisterverband.
Überraschend stark rückläufig war der Wohnungsbau. Dort ging der Umsatz um satte 27 Prozent zurück. Aber auch der Wirtschaftsbau zeigt sich mit einem Umsatzminus von 17 Prozent äusserst schwach.
Baumeisterverband appelliert an öffentliche Hand
Bis zum Jahresende rechnet der Schweizerische Baumeisterverband mit keiner Besserung. Der Grund: «Die allgemeine hohe wirtschaftliche Unsicherheit hält an.» Auch die öffentliche Hand halte sich weiterhin mit der Vergabe neuer Aufträge zurück.
Der Schweizerische Baumeisterverband appelliert deshalb an Gemeinden, Kantone und Bund, die Arbeiten bei der Planung von Projekten, den Bewilligungsverfahren, den Vergaben von Arbeiten bis zur Umsetzung der Bauprojekte zu intensivieren.
«Die öffentlichen Bauherren sind in der Pflicht, den Fünf-Punkte-Plan umzusetzen und Arbeitsplätze zu erhalten. Das zeigt die aktuelle Medienmitteilung zur Baukonjunktur», erklärt Bernhard Salzmann, Vizedirektor des Schweizerischen Baumeisterverbands.