Beschäftigungsaussichten verdüstern sich wegen Corona-Krise

Keystone-SDA
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Neuchâtel,

Im ersten Quartal 202 war die Corona-Krise auf dem Stellenmarkt noch nicht stark zu spüren. Unternehmen sind aber pessimistisch für die Zukunft.

RAV, Stellen, Arbeitslose
Ohne Kurzarbeit dürften viele Menschen in der Arbeitslosigkeit landen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Corona-Pandemie war auf dem Stellenmarkt im ersten Quartal noch nicht stark zu spüren.
  • Das Bundesamt für Statistik zählt 5,102 Millionen Beschäftigte.
  • Die Corona-Pandemie dürfte im zweiten Quartal bei den Stellen deutlich sichtbar werden.

Die Corona-Pandemie war im ersten Quartal 2020 auf dem Stellenmarkt noch nicht stark zu spüren. Die Zahl der Stellen stieg innert Jahresfrist gar noch um 0,6 Prozent. Mit Blick nach vorne sind die Unternehmen aber pessimistisch.

Insgesamt zählte das Bundesamt für Statistik (BFS) im ersten Quartal 2020 5,102 Millionen Beschäftigte in der Schweiz. Saisonbereinigt belief sich der Wert auf 5,124 Millionen, wie es am Dienstag mitteilte. Das ist auch gegenüber dem vorangehenden Quartal nur eine leichte Abnahme von 0,1 Prozent.

In Vollzeitäquivalenten belief sich die gesamte Beschäftigung in der Eidgenossenschaft im ersten Quartal auf insgesamt auf 3,965 Millionen Stellen. Gegenüber dem Vorjahresquartal ist das ein Plus von 0,3 Prozent.

Kurzarbeit nicht berücksichtigt

Dabei stieg sowohl im sekundären Sektor (Industrie und Baugewerbe), als auch im tertiären Sektor (Dienstleistungen) die Beschäftigung. Sie legte um 0,7 Prozent (+8000 Stellen) respektive 0,6 Prozent (+23'000 Stellen) zu.

Auch nach Regionen betrachtet ging es fast überall noch nach oben. Im Jahresvergleich nahm die Beschäftigung nur im Tessin um 1,1 Prozent ab, wie das BFS weiter schrieb. In der Region Espace Mittelland stagnierte sie.

Gastrobranche, Coronavirus
Hochgeklappte Tische stehen in der Fussgängerzone von Speyer vor einer Gastwirtschaft (Symbol). Foto: Uwe Anspach/dpa - dpa-infocom GmbH

In der Beschäftigungsstatistik wurden dabei allerdings Beschäftigungsgrade angegeben, wie sie im Arbeitsvertrag festgelegt sind. Kurzarbeit, falls sie von Firmen bereits im ersten Quartal eingeführt wurde, ist in der Statistik somit nicht berücksichtigt. Trotzdem kam es im ersten Quartal im Gastgewerbe bereits zu einem Rückgang der Beschäftigung. Hier ging die Anzahl der Angestellten um 3,9 Prozent zurück.

Offene Stellen werden knapper

Die Corona-Pandemie dürfte im zweiten Quartal bei den Stellen deutlich sichtbar werden, das zeigt ein Blick auf die Beschäftigungsaussichten. Der entsprechende Indikator sank gegenüber dem Vorjahr um 3,7 Prozent auf einen Wert von noch 1,01. Er liegt damit nur noch ganz knapp über der Marke von 1,00.

Stellenausschreibungen
Im Juli 2022 gehen die ausgeschriebenen Stellen nur leicht zurück. (Archiv) - sda - KEYSTONE/DPA-Zentralbild/MONIKA SKOLIMOWSKA

Der Indikator steht damit ausserdem so tief wie seit der Finanzkrise nicht mehr. Letztmals notierte er im dritten Quartal 2009 bei seinem heutigen Wert. Die Aussichten sind besonders negativ in der Industrie (0,98; -7,5%) und in der Beherbergung und Gastronomie (0,91; -12,0%). In diesen Branchen dürften die Stellen also klar zurückgehen.

Jobsuchende konnten ausserdem bereits im ersten Quartal nur auf eine kleinere Auswahl an offenen Positionen zählen: Die Zahl der offenen Stellen ging um 10'000 oder knapp 13 Prozent auf 67'300 zurück. Die Quote der offenen Stellen belief sich damit auf 1,3 Prozent.

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