Boeing 737 MAX absolviert erfolgreich Serie von Testflügen
Die mit einem weltweiten Flugverbot belegte Boeing 737 MAX hat erfolgreich eine Serie von Testflügen absolviert.
Das Wichtigste in Kürze
- Boeing hat erfolgreiche Testflüge mit der Maschine des Typs 737 MAX absolivert.
- Für die Maschine herrscht nach zwei Abstürzen ein weltweites Flugverbot.
Die dreitägige Testphase für die Maschine im US-Westküstenstaat Washington sei abgeschlossen, wie die US-Flugaufsichtsbehörde FAA mitteilte. Sie bezeichnete diese ersten Testflüge seit dem Flugverbot als «wichtigen Meilenstein» auf dem Weg zur Neuzulassung der Maschine.
Doch müssten noch eine Reihe von «Schlüsselaufgaben» erledigt werden. Dies, bevor die 737 MAX neu zertifiziert werden könne, betonte die Behörde zugleich. Dazu gehöre die Analyse der während der Testflüge gesammelten Daten.
Das Flugverbot werde die FAA erst aufheben, wenn sich ihre Sicherheitsexperten gewiss seien, dass das Flugzeug dafür alle Voraussetzungen erfülle, hiess es in der Mitteilung.
Flugverbot seit März 2019
Das weltweite Flugverbot für die 737 MAX gilt seit März 2019. Es war verhängt worden, nachdem zwei Maschinen dieses Typs in Indonesien und Äthiopien abgestürzt waren. Dabei kamen insgesamt 346 Menschen ums Leben.
Ermittler gehen davon aus, dass die beiden Abstürze durch ein Problem in einem Stabilisierungssystem verursacht wurden, das bei einem drohenden Strömungsabriss die Flugzeugnase nach unten drückt.
Auch wurden weitere technische Probleme entdeckt, darunter in der elektrischen Verkabelung. Boeing hat inzwischen technische Veränderungen vorgenommen, unter anderem wurde die Software des Stabilisierungssystems überarbeitet.
Die Probleme der 737 MAX haben Boeing in eine tiefe Krise gestürzt, die in den vergangenen Monaten durch den weltweiten Einbruch des Flugverkehrs als Folge der Coronavirus-Pandemie weiter verschärft wurde. Der drastische Rückgang des Flugverkehrs hat zu einem massiven Rückgang der Aufträge an Flugzeugbauer geführt.
Boeing hat bereits ein massives Sparprogramm auf den Weg gebracht, um seine Finanzlage zu stabilisieren. Ende April kündigte der Konzern an, weltweit zehn Prozent seiner Stellen zu streichen - dies sind etwa 16.000 Jobs.